Intervallfasten beeinträchtigt Haarwuchs |
Seit längerer Zeit ist bekannt, dass Menschen, die durch Diäten schnell an Gewicht verlieren, Haarausfall bekommen können. Daher prüfte das Team, ob in den Haarfollikel-Stammzellen von Menschen ähnliche Prozesse ablaufen wie in denen der Mäuse. Hierfür rekrutierten sie 49 gesunde, junge Probanden, von denen ein Teil ein 18/6-Intervallfasten einhielt, während der Rest nach Belieben essen konnte. Tatsächlich nahm die Geschwindigkeit des Haarwuchses in der Intervallfasten-Gruppe um 18 Prozent ab. Im Tierversuch waren die Einbußen insgesamt wesentlich größer, das liegt aber vermutlich daran, dass die Tiere sie einen schnelleren Stoffwechsel haben und sich Fasten im Stoffwechsel schneller bemerkbar macht.
Allerdings seien hier noch weitere Untersuchungen notwendig. »Die menschliche Population ist sehr heterogen. Der Effekt mag für jedes Individuum anders ausfallen«, schränkt Seniorautor Dr. Bing Zhang von der Westlake University in einer Mitteilung des Journals ein. »Wir wollen aber den Leuten, die intermittierendes Fasten praktizieren, keine Angst machen, da es mit wirklich vielen positiven Wirkungen verbunden ist, nur sollte man sich bewusst sein, dass es auch nicht beabsichtigte Effekte auslöst.«
Aus den Ergebnissen haben sich viele neue Fragestellungen ergeben. Zum Beispiel plant die Forschergruppe, Metaboliten zu identifizieren, die das Überleben der HFCS anstoßen und das Haarwachstum während des Fastens fördern könnten, so Zhang. Interessant sei auch die Erkenntnis, dass von außen eingebrachte Antioxidanzien die negative Wirkung des Fastens auf die Haarwurzeln dämpfen. Dies könnte eine Strategie für Menschen sein, unerwünschte Fastenfolgen auf das Haar abzuwenden.