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Schweiz

Interesse an Dienstleistungen in Apotheken nimmt zu

Fast alle Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich in Apotheken gut informiert und beraten. Das Interesse an Impfungen und Beratungsdienstleistungen in Apotheken nimmt zu. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Apothekenmonitors 2021, die der Schweizerische Apothekenverband pharmaSuisse kürzlich vorgestellt hat.
Anne Orth
16.08.2022  09:00 Uhr

77 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind mit Informationen, die sie in Apotheken erhalten haben, eher oder sehr zufrieden. Das zeigt der Apothekenmonitor 2021 des Schweizerischen Apothekenverbands pharmaSuisse. Im Vergleich zur Untersuchung aus dem Vorjahr erinnern sich demnach mehr Befragte an Neuigkeiten von Apotheken. 44 Prozent der befragten Bürger erinnern sich an die Möglichkeit, sich in Apotheken gegen Grippe, Zecken oder Corona impfen zu lassen. Im Jahr 2020 gaben dies lediglich 11 Prozent an.

Dem Apothekenmonitor 2021 zufolge ist das Vertrauen der Schweizerinnen und Schweizer in die Kompetenz der Apotheker hoch: Bei einer Krankheit mit normalem Verlauf vertrauen 92 Prozent darauf, dass sie in Apotheken bei Fragen als erste Anlaufstelle richtig betreut werden. Noch größer ist das Vertrauen in Hausärzte - 98 Prozent der Befragten fühlen sich bei ihnen gut aufgehoben. Wenn es hingegen darum geht, sich Risiken und die Anwendung von Medikamenten erklären zu lassen, sind bei einer Mehrheit von 82 Prozent der Befragten Apotheken die erste Anlaufstelle.

Apotheken lösen gesundheitliche Probleme unkompliziert

85 Prozent der Befragten sind eher oder sehr einverstanden mit dem Argument, dass Apotheken gesundheitliche Probleme unkompliziert lösen und damit Kosten im Gesundheitswesen sparen. Allerdings möchte die Mehrheit der Befragten (66 Prozent) keinen zusätzlichen Beratungszuschlag bezahlen.

Die Befragung zeigt auch, dass die Bekanntheit und das Interesse an Dienstleistungen in Apotheken zunehmen. 88 Prozent der Befragten kennen Beratungsdienstleistungen ohne Voranmeldung, 71 Prozent Dienstleistungen in abgeschirmten Beratungszonen. 68 Prozent ist die Vorbereitung einer Medikamentendosierbox und 52 Prozent die Erstellung eines Medikationsplans bekannt. Eine Therapiebegleitung bei chronischen Krankheiten kennen 28 Prozent der Befragten aus ihrer Apotheke.

Mehr Schweizer wünschen Beratung zur Medikation

Die Beratung in Apotheken ohne Voranmeldung ist für die Schweizer nach wie vor das interessanteste Angebot. Der Untersuchung zufolge sind 81 Prozent der Befragten an Beratungen in abgeschirmten Zonen interessiert, 77 Prozent an Abgleichen der aktuellen Medikamenteneinnahme – das sind etwa 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Die telefonische Bestellung und Lieferung von Medikamenten stößt bei 71 Prozent auf Interesse. Therapiebegleitungen bei chronischen Krankheiten (42 Prozent) sowie Beratung zur Behandlung von Krankheiten (41 Prozent) verlieren im Vergleich zum Vorjahr an Interesse.

Im Auftrag von pharmaSuisse untersucht das Forschungsinstitut gfs.bern seit 2014 jedes Jahr, wie die Schweizer Bürger Apotheken wahrnehmen. Für den Apothekenmonitor 2021 wurden vom 25. Januar bis zum 20. Februar 2021 etwa 1.000 Schweizerinnen und Schweizer befragt, die eine der drei Hauptsprachen in der Schweiz beherrschen.

 

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