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Nach Todesfällen

Indonesien verbietet flüssige Arzneien

Indonesien hat nach dem Tod von etwa 100 Kindern vorübergehend den rezeptfreien Verkauf von allen flüssigen Medikamenten verboten.
dpa
20.10.2022  16:15 Uhr

Die Kinder, die zumeist jünger als fünf Jahre waren, seien in den vergangenen Monaten im Zuge von Nierenschädigungen gestorben, teilte Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin am Donnerstag mit. »Das Ministerium hat bei Untersuchungen festgestellt, dass Säuglinge, die an einer akuten Nierenschädigung litten, drei gefährliche Chemikalien zu sich genommen hatten – Ethylenglykol, Diethylenglykol und Ethylenglykol-Butylether«, sagte Sadikin. Die drei Substanzen seien Verunreinigungen aus ungefährlichem Polyethylenglykol (PEG). Dieses wird in vielen flüssigen Arzneimitteln verwendet.

Insgesamt seien seit Januar in 20 Provinzen des Inselstaates mehr als 200 Fälle von akuten Nierenschäden bekannt geworden. Besonders seit August sei die Zahl deutlich gestiegen. Zudem sei es möglich, dass es eine hohe Dunkelziffer gebe, so der Minister. Eltern, deren Kinder dringend Arzneien in Form von Sirup benötigten, wurden aufgefordert, unbedingt einen Kinderarzt aufzusuchen.

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