Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Neue Technologie

Indien lässt ersten DNA-Impfstoff gegen Covid-19 zu

Nach den mRNA-Impfstoffen kommt nun die erste DNA-basierte Vakzine: Indien hat einen Vertreter dieser neuen Impfstoffklasse zugelassen. Indikation von Zycov-D ist Covid-19. Eine Besonderheit: Für die Impfung ist kein Piks erforderlich.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 06.09.2021  15:00 Uhr

Zycov-D ist der weltweit erste DNA-basierte Impfstoff, der eine (Notfall-)Zulassung erhalten hat. Hersteller ist das indische Pharmaunternehmen Zydus Cadila. Der Impfstoff enthält Plasmid-DNA, die für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 kodiert. Die verimpfte DNA soll sowohl die humorale als auch die zelluläre Immunantwort stimulieren. Die Grundimmunisierung umfasst anders als bei den mRNA-Impfstoffen drei statt zwei Dosen, die an den Tagen 0, 28 und 56 gegeben werden. Die Firma strebt aber auch noch die Zulassung eines Zwei-Dosen-Impfschemas an.

Zycov-D soll in Indien ab diesem Monat an Personen ab zwölf Jahren verimpft werden. Die Daten der Phase-III-Studie mit rund 28.000 Probanden sind noch nicht in einem internationalen Fachjournal veröffentlicht. Laut einem Bericht auf der Nachrichtenseite des Fachjournals »Nature« betrug die Schutzwirkung vor symptomatischem Covid-19 67 Prozent (21 versus 60 Fälle) und war damit deutlich niedriger als die der mRNA-Impfstoffe, aber vergleichbar mit der der Vektorimpfstoffe. Zu bedenken ist, dass die Studien in Indien begannen, als dort schon die ansteckendere Delta-Variante weit verbreitet war, und immer noch laufen. Damit bietet Zycov-D einen guten Schutz vor einer Delta-Infektion.

Neu ist nicht nur das Wirkprinzip per DNA, sondern auch die Applikationsweise: Die Impfung erfolgt nicht intramuskulär, sondern durch die Haut (intradermal) ohne Nadel mit dem sogenannten Pharmajet®-System. Dieser Injektor hat eine FDA-Zulassung für Grippeimpfstoffe. Der Impfstoff wird mithilfe eines schmalen Flüssigkeitsstrahls und hohem Druck in die Haut gebracht. Die Applikation soll weniger schmerzhaft sein als der klassische Piks.

Ein Vorteil ist, dass dieser Impfstoff ebenso wie die mRNA-Impfstoffe schnell an Virusvarianten angepasst werden kann. Mit vektorgerichteten Immunreaktionen wie bei Astra-Zenecas Vaxzevria® und Janssens Covid-19-Impfstoff ist laut Hersteller nicht zu rechnen. Die Plasmid-DNA kann sich nicht replizieren und auch nicht in die menschliche DNA integrieren. Das Plasmid gelangt in den Zellkern von Immunzellen unter der Haut und wird dort in mRNA umgeschrieben. Diese wandert ins Zytoplasma und wird dort abgelesen, woraufhin an den Ribosomen das Spike-Protein gebaut wird, das als Antigen für die Immunantwort fungiert.

Die Produktion von DNA-Vakzinen gilt als vergleichsweise einfach und schnell und das fertige Produkt als stabil. So soll Zycov-D bei 2 bis 8 °C gelagert werden und hat laut Hersteller auch bei 25 °C eine gute Stabilität über drei Monate gezeigt – ein Vorteil gegenüber den mRNA-Impfstoffen. 

Rund ein Dutzend weiterer DNA-Impfstoffe gegen Covid-19 sind derzeit in der klinischen Entwicklung und darüber hinaus zahlreiche andere DNA-basierte Vakzinen gegen andere Infektionskrankheiten. »Wenn sich DNA-Impfstoffe als erfolgreich erweisen, ist dies wirklich die Zukunft der Vakzinologie, weil sie leicht herzustellen sind«, sagte Professor Dr. Shahid Jameel, Virologe an der Ashoka-Universität in Sonipat, Indien, gegenüber »Nature«.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa