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Johanniskraut ist Antidepressiva ebenbürtig

14.02.2005  00:00 Uhr

Johanniskraut ist Antidepressiva ebenbürtig

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Extrakte von Hypericum perforatum (Johanniskraut) werden in zunehmendem Maße weltweit zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt. Immer wieder gibt es jedoch Berichte, welche die Wirksamkeit des Extrakts infrage stellen. Eine Metaanalyse randomisierter Studien versuchte eine erneute Evaluierung der Wirksamkeit der Johanniskrautextrakte.

Zur Bewertung der Wirksamkeit wurden 37 randomisierte Doppelblindstudien von Patienten mit depressiven Störungen herangezogen. Bei den Studien wurden Hypericum-Monopräparate mit Placebo (11 Studien) oder Standard-Antidepressiva (26 Studien) verglichen.

Johanniskraut zeigte bei groß angelegten, neueren placebokontrollierten Studien, in denen verstärkt Patienten mit schweren Depressionen eingeschlossen wurden, im Vergleich zu Placebo nur geringe Effekte. Bei kleineren, älteren Studien und Untersuchungen, die auch Patienten mit leichter und mittelschwerer Depression einschlossen, zeigte Johanniskraut verglichen mit Placebo jedoch eine deutliche Wirksamkeit. Im Vergleich mit Standard-Antidepressiva erwiesen sich Johanniskrautextrakte bei Patienten mit leichter und mittelschwerer Depression dabei als ebenso effektiv. Zudem waren unerwünschte Wirkungen bei der Hypericumtherapie deutlich seltener als bei älteren Standard-Antidepressiva und etwas seltener als bei selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern.

Fazit: Bei schweren Depressionen scheint Johanniskraut im Vergleich zu Placebo keine entscheidende Wirkung zu zeigen. Allerdings gibt es auch kein Johanniskrautpräparat, das für diese Indikation eine Zulassung beansprucht.

Bei leichten und mittelschweren Depressionen besitzen Johanniskrautextrakte und Standard-Antidepressiva eine vergleichbare Wirksamkeit und wiesen zudem wesentlich weniger Nebenwirkungen auf.

Quelle: Linde, K. et al. British Journal of Psychiatry 186 (2005) 99-107. Top

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