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Soziale Medien: 100.000 Teenager sind süchtig

 

Ständig chatten, posten und liken: Rund 100.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind nach einer repräsentativen Studie der Krankenkasse DAK süchtig nach sozialen Medien. Für die Untersuchung ließ die Kasse 1001 Jungen und Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren von Meinungsforschern befragen und rechnete die Ergebnisse auf die Bundesrepublik hoch. Das erläuterte DAK-Vorstandschef Andreas Storm heute bei der Präsentation der Studie in Berlin. «Die Ergebnisse sind alarmierend», ergänzte er.

 

In der Studie zeigten 2,6 Prozent der Teenager ein Suchtverhalten nach sozialen Medien. Folgen sind nach Angaben der Forscher nicht allein Schlafmangel, Realitätsflucht und Stress mit den Eltern. Wegen der intensiven Nutzung kommt es der Umfrage zufolge bei 6 Prozent der Jugendlichen zu häufigem Streit mit ihren Eltern, bei 16 Prozent gibt es manchmal Auseinandersetzungen. Je jünger die befragten Jungen und Mädchen sind, desto häufiger kracht es. 14 Prozent der 12- und 13-Jährigen nutzen soziale Medien deshalb oft heimlich.

 

Die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen (85 Prozent) ist laut Studie jeden Tag insgesamt knapp drei Stunden in sozialen Medien unterwegs – Mädchen mit 182 Minuten etwas länger als Jungen (151 Minuten). Abiturienten verbringen etwas weniger Zeit online (149 Minuten) als Teenager mit mittlerem oder niedrigerem Schulabschluss (207 Minuten). Am häufigsten nutzen die Befragten WhatsApp (66 Prozent), vor Instagram (14 Prozent), Snapchat (9 Prozent) und Facebook (2 Prozent).

 

Knapp jeder fünfte 12- bis 17-Jährige gibt an, wegen der Social-Media-Nutzung manchmal zu wenig zu schlafen (17 Prozent). Bei sechs Prozent kommt dies sehr häufig oder häufig vor. Je älter die befragten Jungen und Mädchen sind, umso eher geben sie an, manchmal wegen sozialer Medien zu wenig zu schlafen. Unter allen befragten Teenagern ergaben sich durch die Antworten für Forscher bei acht Prozent Hinweise auf eine depressive Neigung. Auffällig war, dass jeder dritte Betroffene mit eher depressiver Stimmung auch zu einer problematischen Nutzung sozialer Medien neigte.

 

Zu den Suchtkriterien zählen die Forscher des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters ein ständiges Denken an Freunde-Netzwerke oder Messenger-Dienste im Internet – selbst in der Schule und in der Lehre. Dazu kommen Entzugserscheinungen wie Gereiztheit, Unruhe oder Traurigkeit, wenn das Handy oder andere Empfangsgeräte nicht in der Nähe sind. Unter Kontrollverlust verstehen die Wissenschaftler, dass Teenager unfähig sind, ihre Zeit für soziale Medien selbst zu begrenzen. Auch ihr Verhalten kann sich ändern: Kinder und Jugendliche verlieren zum Beispiel das Interesse an Hobbys. Sie lügen über das Ausmaß ihrer Nutzung sozialer Medien und riskieren Freundschaften, Schulerfolg oder Karrierechancen für ihr Online-Dasein.

 

01.03.2018 l dpa

Foto: Fotolia/DragonImages

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