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Corticoide

In niedrigen Dosen auch langfristig gut verträglich

Vielfach ist der Einsatz von Corticoiden bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis dringend indiziert. Auf der anderen Seite begegnen Patienten dieser Therapie mit Skepsis und auch medizinische Leitlinien raten von einer längerfristigen Einnahme ab.
Theo Dingermann
15.08.2023  11:05 Uhr

Wichtige Ergebnisse für die klinische Praxis

Die Daten dieser Studie sind auch deshalb bedeutsam, weil Corticosteroid-Präparate für die Behandlung einer ganzen Reihe von entzündlichen Erkrankungen wichtig sind. Sie wirken entzündungshemmend, mindern Schmerzen und verlangsamen die Schädigung der Gelenke durch den chronischen Entzündungsprozess. »Weil Cortison-Präparate so gut gegen die rheumatoide Arthritis helfen, nehmen 30 bis 50 Prozent der Betroffenen sie auch zwei Jahre nach der Diagnose noch – und zwar entgegen den aktuellen medizinischen Leitlinien und Empfehlungen«, erklärt Palmowski in einer Pressemitteilung.

Die Leitlinien und Empfehlungen rieten eigentlich, orale Corticoide – wenn überhaupt – nur vorübergehend zu verabreichen, weil sonst relevante Nebenwirkungen zu befürchten seien. Allerdings seien viele dieser Nebenwirkungen nur für die früher viel häufiger verabreichten hohen Dosierungen gut belegt. Für die heute bevorzugten geringeren Mengen sei die Datenlage weniger eindeutig, so Palmowski.

Der Seniorautor und Leiter der Studie Professor Dr. Frank Buttgereit betont, dass viele Annahmen zur Verträglichkeit von Glucocorticoiden auf Daten aus Beobachtungsstudien beruhten. Für eine stärkere Beweiskraft benötige man aber ein »höherwertiges Untersuchungsdesign«, nämlich randomisierte kontrollierte Studien.

»Die Ergebnisse unserer Studie machen die Leitlinien nicht obsolet, denn Glucocorticoide können auch andere schwerwiegende Nebenwirkungen wie Osteoporose, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Neigung zu Infektionen mit sich bringen«, resümiert Buttgereit. »Aber für viele Rheuma-Betroffene und auch ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte ist die Sorge vor einem Blutdruckanstieg und einer Gewichtszunahme ein wichtiges Entscheidungskriterium für oder gegen eine Corticoidtherapie. Das sollte sie jedoch nicht sein, weil beide Effekte – wie unsere Ergebnisse zeigen – keine große Relevanz haben. Stattdessen sollte die Entscheidungsfindung eher die anderen Nebenwirkungen in den Blick nehmen.«

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