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Gewalt und Aggression

In Gesundheitsberufen keine Seltenheit

Aggressive Übergriffe auf Beschäftigte im Gesundheitswesen kommen häufiger vor, als man denkt, und werden als große Belastung wahrgenommen. Präventive Hilfsangebote können Betroffenen helfen, das Erlebte zu verarbeiten, und schützen den Betrieb vor Arbeitsausfall.
Ulrike Abel-Wanek
07.04.2022  09:00 Uhr

Psychische Belastung und Berufsausstieg

Dass viele Pflege- und Betreuungskräfte bei ihrer Arbeit Gewalt erleben, bestätigte eine 2018 veröffentlichte Studie des Competenzzentrums Epidemiologie und Versorgungsforschung bei Pflegeberufen (CVcare) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und der BGW. In der Studie gaben knapp 80 Prozent der etwa 2000 befragten Beschäftigten aus Altenpflege, Krankenhäusern und Behindertenhilfe an, in den letzten zwölf Monaten am Arbeitsplatz Gewalt erlebt zu haben. Von den Betroffenen berichteten 94 Prozent über verbale und 70 Prozent über körperliche Gewalterlebnisse. Schläge und Spucken dementer Heimbewohner gegenüber dem Pflegepersonal können dazugehören, aber auch Drohungen und sexuelle Anzüglichkeiten von Betrunkenen in Notfallambulanzen. In vielen Fällen gehen Gewalt, aggressive und übergriffige Handlungen von Menschen aus, die dieses Verhalten infolge kognitiver und emotionaler Einschränkungen nicht steuern können. Ein Drittel der Befragten fühlt sich durch die erlebte Gewalt stark belastet.

Neben körperlichen Verletzungen kann es zu vielfältigen psychischen Reaktionen auf das Erlebte kommen, die sich auch wieder körperlich auswirken können. »Dazu zählen Wut, Angst, Hilflosigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Erkrankungen der Haut oder des Muskel-Skelett-Systems, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen«, weiß Schambortski. Eine wichtige Rolle spiele dabei die individuell empfundene und erlebte Bedrohung. Sie ist bei körperlicher Gewalt oft höher als bei verbalen Aggressionen. Wer sich einer Situation hilflos ausgeliefert fühle, vielleicht keine Fluchtmöglichkeiten wahrnehme und das Schlimmste erwartete, könne durchaus ein Trauma entwickeln. »Unsere Studien zeigen, dass insbesondere wiederkehrende verbale Belästigungen und Beschimpfungen von den Betroffenen als große Belastung erlebt werden. Diese beeinträchtigen häufig die Berufszufriedenheit und können auch zum Ausstieg aus dem erlernten Beruf führen«, berichtet die Arbeitspsychologin. Gerade die Wirkung von verbalen Übergriffen werde häufig unterschätzt. Die erwähnte Studie zu sexueller Belästigung und Gewalt aus dem Jahr 2021 ergab, dass erlebte sexuelle Belästigung und Gewalt im Zusammenhang mit Beeinträchtigungen des Befindens wie Depressivität und psychosomatische Beschwerden steht.

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