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Informationsbögen Blutdruck

In der Apotheke ausprobiert

Um eine problemlose Verwendung der Informationsbögen Blutdruck in der öffentlichen Apotheke zu gewährleisten, wurde deren Verständlichkeit sowie die Machbarkeit der Blutdruckmessung in 17 Apotheken untersucht.
AutorKontaktNina Griese-Mammen
AutorKontaktPia M. Schumacher
AutorKontaktDorothea Strauch
Datum 07.06.2020  08:00 Uhr

In einer ersten Stufe erhielten einige Apotheker Entwürfe der Informationsbögen. Die Teilnehmer wurden mittels eines standardisierten Fragenkatalogs zur Verständlichkeit der Bögen befragt. Anhand dieser Rückmeldungen wurden die Informationsbögen optimiert.

Anschließend wurde in den Apotheken mithilfe dieser Bögen die Blutdruckmessung vorgenommen und dokumentiert. Ziel war es, die Machbarkeit, also die Verwendung der Bögen unter realen Arbeitsbedingungen zu prüfen. Zunächst wurden die 17 teilnehmenden Apotheken online zum bisherigen Vorgehen bei Blutdruckmessungen in ihrer Apotheke befragt. Alle verwendeten ein Oberarm-Messgerät, und 82 Prozent der Geräte konnten Arrhythmien anzeigen. Ein Drittel der Apotheken führte Blutdruckmessungen mindestens einmal pro Monat durch, die Hälfte ein- bis zweimal pro Woche, der Rest noch häufiger.

Anschließend wurden die Teilnehmer gebeten, den Blutdruck bei jeweils fünf Patienten mit bereits bekannter Hypertonie sowie fünf Personen ohne diagnostizierte Hypertonie zu messen; nun unter Nutzung der Informationsbögen Blutdruck. Zu jeder Messung wurde die Dauer des Vorgangs und ein Feedback der Patienten erhoben, um deren Akzeptanz einschätzen zu können.

Ergebnisse

Die 17 Apotheken maßen bei 187 Personen den Blutdruck. Diese waren überwiegend weiblich (70 Prozent) und im Mittel 54 (± 17) Jahre alt. Eine bekannte Hypertonie lag bei 46 Prozent vor. Bei 60 Prozent der bekannten Hypertonie-Patienten war die Diagnose länger als fünf Jahre bekannt; sie waren im Mittel älter (62 Jahre) und wiesen mehr Komorbiditäten wie Diabetes oder KHK auf.

Für die Blutdruckmessungen brauchten die Apothekenmitarbeiter im Median zwölf Minuten. Darin enthalten waren das Ausfüllen des oberen Bogenteils durch die teilnehmende Person, die Dreifachmessung und die Auswahl der Maßnahme auf Basis der Messwerte durch den Apothekenmitarbeiter. Das Projektteam interessierte insbesondere, ob eine Dreifachmessung, wie in der Leitlinie beschrieben, in der Apotheke durchführbar ist. Hilfreich könnte dabei eine automatisierte Dreifachmessung sein. Allerdings besaß keine der Apotheken ein entsprechendes Messgerät. Von den insgesamt 187 Vorgängen wurde keiner auf Wunsch des Patienten oder aufgrund anderer Probleme abgebrochen. Dies zeigt, dass eine Dreifachmessung grundsätzlich möglich ist.

Bei Personen ohne bekannte Hypertonie wurde in 16 Prozent der Messungen eine »rote Maßnahme«, also das zügige Aufsuchen des Hausarztes empfohlen (Grafik). Bei bekannter Vorerkrankung waren mehr als die Hälfte (55 Prozent) trotz Medikation nicht gut eingestellt, und die Messwerte lagen weit über den Idealwerten. Diese Befunde unterstreichen den Beitrag der wohnortnahen öffentlichen Apotheke in der Erkennung eines Bluthochdrucks und – wahrscheinlich noch wichtiger – in der Aufgabe, den Blutdruck auf die Werte der Leitlinien zu kontrollieren.

Die Auswahl einer zumal begrenzten Anzahl von Personen beziehungsweise Patienten erfolgte sehr wahrscheinlich nicht zufällig. Die Ergebnisse dieser Pilot-Untersuchung sind entsprechend zu interpretieren.

Abschlussbefragung

Die an der Machbarkeitsstudie teilnehmenden Apotheken gaben zum Abschluss ebenfalls einzelne Rückmeldungen, die in die weitere Optimierung der hier publizierten Bögen einflossen. Die Umfrage verdeutlicht, dass das Vorgehen mithilfe der Informationsbögen das gängige Angebot einer einfachen Blutdruckmessung in der Apotheke überschreitet. So schlussfolgerten einige Teilnehmer, dass die Verwendung der Bögen als Dienstleistung nur mit entsprechender Honorierung realistisch anzubieten sei.

64 Prozent der Teilnehmer wollen die Bögen aber weiterhin verwenden. Alle fühlten sich darin unterstützt, die Messwerte adäquat zu interpretieren. Aufgrund der Ergebnisse ist aktuell eine größere Studie unter Verwendung standardisierter Messgeräte geplant. Interessierte Apotheken können sich gerne schon jetzt per E-Mail melden: arzneimittel@abda.de. Alle Interessierten werden dann detailliert vor dem Start der Studie informiert. 

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