Impftechnik geändert und Auffrischimpfungen aktualisiert |
Daniela Hüttemann |
28.02.2022 14:12 Uhr |
Als Vorsichtsmaßnahme bei der Covid-19-Impfung, um eine intravasale Applikation auszuschließen (wenngleich ohnehin unwahrscheinlich an dieser Stelle), empfiehlt die STIKO, nach dem Einstechen kurz anzusaugen, um sicher zu gehen, dass kein Blutgefäß getroffen wurde. / Foto: Getty Images/Bloomberg Creative
Die Bundesapothekerkammer hat vergangenen Freitag eine Aktualisierung ihrer Leitlinie zur Qualitätssicherung »Durchführung von Covid-19-Schutzimpfungen in öffentlichen Apotheken« beziehungsweise der zugehörigen Dokumente veröffentlicht und an die aktuellen STIKO-Empfehlungen angepasst.
Um die Impfsicherheit weiter zu erhöhen, wird nun eine Aspiration bei der intramuskulären Injektion des Impfstoffs empfohlen. Sie soll das Risiko von Einblutungen durch die Impfung senken. Konkret heißt es im Kommentar zur Leitlinie: »Wenngleich versehentliche Punktionen eines Blutgefäßes bei einer i.m.-Impfstoffapplikation nur selten auftreten, hält die STIKO eine Aspiration bei der Durchführung der i.m.-Injektion der Covid-19-Impfstoffe für sinnvoll.« Diese Technik könne zwar etwas schmerzhafter für den Patienten sein, soll jedoch die Impfstoffsicherheit weiter erhöhen. So soll vermieden werden, dass versehentlich in ein Blutgefäß injiziert wird, was jedoch an der betroffenen Stelle, dem Oberarmmuskel, ohnehin sehr unwahrscheinlich ist. Der Hintergrund dieser neuen Vorsichtsmaßnahme sei, dass Tierversuche gezeigt hätten, dass eine intravenöse Gabe, also direkt in den Blutkreislauf, das Risiko für eine Perimyokarditis erhöhen könne.
Zunächst wird die Kanüle wie üblich etwa 2 cm tief in den Musculus deltoideus etwa zwei bis drei Finger unter dem Akromion, dem höchsten Punkt des Schulterblatts, eingestochen. Dann wird aber mit der Injektionsspritze kurz angesaugt (»aspiriert«). »Sollte dabei Blut in die Spritze gelangen, ist diese zu verwerfen und eine neue Spritze für die Impfung zu verwenden«, heißt es im Kommentar zur Leitlinie. Ansonsten sei die Impf-Dispersion beziehungsweise Suspension gleichmäßig und vollständig zu injizieren.
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