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Die unbeachtete Pandemie

Impfen gegen resistente Bakterien

Durch die Corona-Pandemie hat die Impfstoffentwicklung enorm an Schub gewonnen. In den kommenden Jahren könnte das Impfen gegen viele weitere Erreger möglich sein – auch gegen antibiotikaresistente Bakterien. Hier besteht ein großer Bedarf.
Daniela Hüttemann
03.03.2021  12:00 Uhr

Impfstoffkandidaten gegen S. aureus

GSK3878858A von GSK soll vor primären und wieder auftretenden Haut- und Weichteil-Infektionen mit S. aureus schützen. Eine Phase-I-Studie startete im Sommer 2020 (NCT04420221). Teilnehmen sollen 632 Probanden im Alter von 18 bis 50 Jahren – sowohl gesunde als auch solche, die zuvor bereits einmal eine Haut- oder Weichteilinfektion mit S. aureus durchlitten haben. In diesem ersten klinischen Schritt werden Sicherheit, Immunogenität und Wirksamkeit verschiedener Dosen mit und ohne Adjuvans erprobt. Die Studie wird in den USA durchgeführt und soll bis November 2022 laufen.

Gegen Staphylococcus aureus hatten oder haben viele weitere Unternehmen Impfstoffkandidaten in der Pipeline, doch auch hier gab es viele Rückschläge. Zum Beispiel zeigte 2018 die Phase-IIb-Studie STRIVE von Pfizer mit dem Konjugatimpfstoff PF-06290510 an 3450 Probanden, die eine Rückenmarks-Operation hatten, nicht den gewünschten Erfolg und wurde vorzeitig abgebrochen (NCT 02388165). Seitdem hat Pfizer keine neue Studie mit diesem Kandidaten aufgelegt.

Gescheitert scheint auch der Impfstoffkandidat V710 von Valneva (vormals Intercell) und dem US-Pharmariesen Merck, Sharpe & Dohme (MSD) zu sein. In einer Phase-II/III-Studie mit mehr als 8000 Probanden verstarben mehr Patienten nach der Impfung als unter Placebo bei ausbleibender Wirksamkeit (NCT00518687).

Ebenfalls erfolglos war die Entwicklung einer bivalenten Konjugatvakzine namens StaphVAX von Nabi Biopharmaceuticals. Während die ersten klinischen Studien noch vielversprechende Ergebnisse brachten, zeigte sich der Impfstoff in einer Phase-III-Studie mit 3359 Patienten mit Niereninsuffizienz im Endstadium unter Hämodialyse unwirksam (DOI: 10.4161/hv.34414), ebenso in einer weiteren Phase-III-Studie mit Herzpatienten nach einem Eingriff (DOI: 10.1001/jama.2013.3010), sodass die Entwicklung vor einigen Jahren eingestellt wurde.

Die Entwicklung von Vakzinen gegen diese Problemkeime scheint ein steiniger Pfad zu sein. Bleibt zu hoffen, dass die Firmen ihren Weg fortsetzen und demnächst mehr Erfolg haben.

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