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Candidosen der Haut

Immer therapiebedürftig

Ob Mund- und Windelsoor oder Vaginalmykose: Oberflächliche Candida-Pilzinfektionen der Schleimhäute gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten des Menschen. Sie sind – konsequent und sachgemäß – zumeist erfolgreich auch im Rahmen der Selbstmedikation zu therapieren. Nicht zuletzt divergierende Erscheinungsformen einzelner Candidosen machen die kompetente pharmazeutische Beratung erforderlich.
AutorKontaktDaniel Finke
Datum 22.04.2021  11:00 Uhr

Quälender Windelsoor

Liegen Babys länger in einer feuchten Windel, wächst die Auftrittswahrscheinlichkeit eines Windelsoors (Erythema mycoticum) – dieses insbesondere, wenn Bauch- und Beinbündchen sehr eng anliegen und durch ein feucht-warmes Klima das Auftreten des Soors begünstigen. Ähnlich verhält es sich auch, wenn aufsaugendes Inkontinenzmaterial bei erwachsenen, inkontinenten Patienten nicht regelmäßig gewechselt wird.

Ob aus einer Besiedlung eine klinisch manifeste Infektion wird, hängt von der Keimdichte ab. Diese wird wiederum von der Dauer der Okklusion im Windelbereich beeinflusst. Die Hornschicht quillt auf und wird erweicht. Sie wird angreifbar. Abbauprodukte aus dem Stuhl und dem Urin wie Ammoniak und Enzyme, darunter Lipasen, Proteasen und Trypsin, reizen die Haut und schädigen den Säureschutzmantel als natürliche Barriere der gesunden Haut. Auch der Hefepilz Candida albicans gelangt in der Regel über den Stuhl in die Windelregion.

Bei etwa 65 Prozent aller Babys kommt es zunächst zu Entzündungen, aus denen sich eine Candida-Infektion entwickeln kann. Charakteristische Erscheinungsformen eines Windelsoors zeigen im Gegensatz zur klassischen Windeldermatitis scharf abgegrenzte, nässende und gerötete Herde in der Gesäßfalte und dem Genitalbereich.

Zusammenfließende Herde können lackartig glänzen. Diese entstehen oft aus anfangs gefüllten, später aufgeplatzten Bläschen. Im Übergang zur gesunden Haut lassen sich weiße, saumartige Strukturen finden, die oft von teils stecknadelkopfgroßen Pusteln begleitet werden (4).

Beim ersten Auftreten der Symptome sollten die Eltern einen Arzt aufsuchen, damit dieser differenzialdiagnostisch einen Windelsoor oder eine Windeldermatitis auch von einer Kontaktallergie, einer Neurodermitis oder einer Schuppenflechte abgrenzt – dieses allemal, wenn die Symptome das erste Mal auftreten. Die ärztliche Konsultation ist unabdingbar, wenn es begleitend zu Fieber, Durchfall und Verstärkung der Symptome oder aber einer Ausdehnung der Hauterscheinungen auf andere Hautareale kommt.

Zur Behandlung des Windelsoors steht – auch für Neugeborene und Kinder unter zwei Jahren – das Azol-Antimykotikum Clotrimazol zur Verfügung. Miconazol kann nur mit ärztlicher Verschreibung zum Einsatz kommen. Manche Präparate enthalten zum Teil auch Zinkoxid. Das Oxid ist nicht nur ein Hilfsstoff, sondern entfaltet eine eigene Wirkung, da es zur Austrocknung der Hautoberfläche führen kann. Dexpanthenol-, Gerbstoff- oder Kamillezubereitungen können unterstützend eingesetzt werden.

Zubereitungen mit dem rezeptfrei erhältlichen Antimykotikum Nystatin können bis zu fünfmal täglich auf den erkrankten Hautbereich aufgetragen werden. Dabei sollte das Hautareal großräumiger eingecremt werden als es Symptome zeigt. Danach sollten sorgfältig die Hände gewaschen werden, damit der Pilz nicht an einen anderen Ort weitergetragen wird.

Die Behandlung dauert meist zwei bis vier Wochen. Hat sich der Hautzustand wieder normalisiert, sollte Nystatin noch einige Tage länger aufgetragen werden, um die Rezidivgefahr zu reduzieren. Sollten sich die Beschwerden nicht innerhalb von drei bis vier Tagen deutlich bessern, muss der Arzt aufgesucht werden.

Auf lokale Pflegemaßnahmen mit Baby- oder Kinderpflegeprodukten, die sehr fettreich, duftintensiv und konservierungsmittelhaltig sind, sollte verzichtet werden. Besteht der Verdacht, dass der Soor auch den Mund und den Magen-Darm-Trakt befallen hat, kann eine systemische Therapie mit Fluconazol oder Amphotericin B (dosiert nach Alter oder Körpergewicht des Kindes) und somit die entsprechende Diagnose und Verordnung des Arztes unumgänglich werden (8, 9, 10, 11, 12).

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