Pharmazeutische Zeitung online
Deutscher Apothekertag

Im Schatten der Apothekenreform

Mitten im Streit um das Apotheken-Reformgesetz treffen sich die Delegierten des Deutschen Apothekertags (DAT) in München, um über die großen Fragen des Berufsstandes zu diskutieren. Worum geht es in den Anträgen der Kammern und Verbände?
Alexander Müller
07.10.2024  18:00 Uhr

Digitale Kommunikation weiterentwickeln

Zum Thema Digitalisierung werden in diesem Jahr neun Anträge beim Deutschen Apothekertag eingebracht. Der geschäftsführende ABDA-Vorstand fordert den Gesetzgeber auf, die Qualität der für die Arzneimitteltherapie relevanten Daten in der elektronischen Patientenakte (EPA) und des darin enthaltenen elektronischen Medikationsplans (EMP) zu verbessern.

Um daraus einen Mehrwert für die Patientensicherheit generieren zu können, müssten Daten zur Arzneimitteltherapie sowie weitere relevante Daten wie Diagnosen, Allergien und Unverträglichkeiten für die Apotheke einsehbar und in der Apothekensoftware be- und verarbeitbar sein, heißt es in dem Antrag. Dies setze einheitliche Strukturierungen und Kodierungen der jeweiligen Daten in der EPA voraus.

Um eine standeseigene EPA-Whitelabel-Lösung geht es in einem Antrag der Apothekerkammer Berlin. Als Lehre aus der E-Rezept-Einführung spricht sich die Kammer für eigene Entwicklungen aus, um der Digitalisierung des Gesundheitswesens zu begegnen. Die einheitlichen Lösungen sollen sicherstellen, dass allen Apotheken die notwendigen Grundfunktionen, Ansichten und Prozesse zur Verfügung stehen.

In einem weiteren Antrag der Apothekerkammer Berlin wird gefordert, die sichere, durch die Telematik-Infrastruktur (TI) gestützte digitale Kommunikation im Gesundheitswesen (KIM, TIM) weiterzuentwickeln. Patientinnen und Patienten sollen die Möglichkeit haben, wesentliche Inhalte aus Kommunikationsverläufen einzusehen.

Die TI durch redundante Systeme so abzusichern, dass ein Ausfall bestmöglich ausgeschlossen ist, fordert die Landesapothekerkammer Hessen vom Gesetzgeber. »Die TI ist mit der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts das Rückgrat der Apotheke geworden. Noch nie waren Apotheken von einer externen technischen Lösung so abhängig wie heute«, heißt es in der Antragsbegründung.

Anschließend an das Thema Sicherheit fordert die Apothekerkammer Berlin das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf, spezifisch für Apotheken Informationsmaterial zur Umsetzung erforderlicher Anforderungen an Cybersicherheit zur Verfügung zu stellen sowie die gesetzlichen Pflichten der Apotheken auf das Notwendigste zu beschränken. Apotheken seien aufgrund ihrer bisherigen vulnerablen Sicherheitsstrukturen vermehrt Cybersicherheitsangriffen ausgesetzt.

Ein weiterer Antrag der Apothekerkammer Berlin dreht sich um einen standardisierten Apothekenbrief für eine strukturierte Auswertung der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). Die Daten und Ergebnisse, die bei den verschiedenen pDL erhoben werden, müssten möglichst einfach zwischen den einzelnen Akteuren im Gesundheitswesen ausgetauscht sowie den Versicherten in der EPA zur Verfügung gestellt werden können, heißt es zur Begründung.

Der Apothekerverband Brandenburg fordert das BMG auf, die selbst formulierten Vorgaben an die Digitalisierung des Gesundheitswesens in den eigenen Verordnungen schnellstmöglich anzupassen. Zum 1. Januar 2024 sei das E-Rezept flächendeckend verbindlich geworden; trotzdem bestehe nach wie vor in der Praxis erhebliches Streitpotenzial hinsichtlich der Umsetzung der Vorgaben der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV). Diese Auseinandersetzungen führten dazu, dass die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch Unklarheiten behindert werde, Apotheken zusätzlichen Retaxrisiken ausgesetzt seien und darüber hinaus grundsätzlich der Erfolg der Einführung des E-Rezepts infrage gestellt werde.

Im Rahmen der Implementierung digitaler strukturierter Behandlungsprogramme fordert die Apothekerkammer Berlin den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) auf, Apotheken vor Ort zu berücksichtigen, um deren Expertise als Schnittstelle digitalisierter Arzneimittelversorgungsprozesse zu nutzen und deren Bedeutung als integraler Bestandteil qualitativ hochwertiger Versorgung zu stärken.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa