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Pregabalin versus Gabapentin

Höheres Risiko für Herzinsuffizienz unter Pregabalin

Pregabalin oder Gabapentin kommen häufig bei neuropathischen Schmerzen zum Einsatz. Bei älteren Menschen kann die Anwendung mit einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz einhergehen – vor allem die von Pregabalin. Das legt eine US-amerikanische Studie nahe.
Laura Rudolph
05.08.2025  14:56 Uhr
Höheres Risiko für Herzinsuffizienz unter Pregabalin

Leiden Patienten an neuropathischen oder anderen chronischen Schmerzen, die auf klassische Schmerzmittel nicht ansprechen, kommen häufig Antikonvulsiva wie Gabapentin und Pregabalin zum Einsatz. Sie senken die neuronale Erregbarkeit, indem sie an bestimmte Untereinheiten (α2δ-1 und α2δ-2) spannungsabhängiger Calciumkanäle binden und so die Freisetzung von Neurotransmittern wie Glutamat, Noradrenalin und Substanz P hemmen.

Beide Stoffe können allerdings auch an der α2δ-Untereinheit von L-Typ-Calciumkanälen in den Arterien und ventrikulären Herzmuskelzellen angreifen, was das Risiko für Nebenwirkungen wie Herzinsuffizienz (HI) erhöhen kann. Pregabalin hat dabei eine höhere Bindungsaffinität. Ob die Anwendung von Pregabalin aus diesem Grund tatsächlich mit einer höheren HI-Rate als Gabapentin einhergeht, haben Forschende um Professor Dr. Elizabeth E. Park von der Columbia University in einer retrospektiven Kohortenstudie untersucht.

Anderthalbmal so hohes Risiko

Die Ergebnisse sind kürzlich in der Fachzeitschrift »JAMA Network Open« erschienen. Demnach ist das Risiko für Herzinsuffizienz bei älteren Patienten unter Pregabalin rund um die Hälfte höher als unter Gabapentin.

In die Studie eingeschlossen wurden 246.237 Medicare-Versicherte zwischen 65 und 89 Jahren (Median: 73 Jahre) mit chronischen, nicht krebsbedingten Schmerzen ohne unheilbare Krankheiten oder Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte. Rund zwei Drittel waren Frauen. 18.622 Patienten (7,6 Prozent) erhielten erstmalig Pregabalin, die restlichen 92,4 Prozent erhielten eine Neuverordnung von Gabapentin (227.615 Patienten). Die Studie fand zwischen Januar 2015 und Dezember 2018 statt.

Die Forschenden untersuchten, wie oft die Teilnehmenden wegen einer HI ins Krankenhaus mussten (stationäre Aufnahme oder Aufsuchen der Notaufnahme). Außerdem betrachteten sie, wie häufig HI im ambulanten Bereich auftrat und wie hoch die Gesamtsterblichkeit war. Wichtige Einflussfaktoren wie Alter, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme rechneten sie dabei statistisch heraus, um möglichst vergleichbare Gruppen zu schaffen.

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