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Kinetose

Hilfe gegen Reiseübelkeit

Eine Reisekrankheit lässt für Betroffene die Fahrt in den Urlaub (und zurück) zu einer echten Herausforderung werden. Es gibt aber Möglichkeiten, vorzubeugen und akute Beschwerden zu lindern.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 08.07.2025  18:00 Uhr

Wenn die lieben Kleinen auf der Rückbank die Autofahrt plötzlich ungewohnt still und desinteressiert über sich ergehen lassen und dabei häufiger gähnen, kann nicht ausreichender Schlaf in der Nacht die Ursache sein. Es kann sich aber auch um das Sopite-Syndrom handeln, eine Minimalvariante der Reisekinetose. Zu den weiteren Anzeichen gehört eine Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen.

Die Reisekinetose selbst zeichnet sich durch Beschwerden wie Schwindel und Übelkeit, mitunter Erbrechen sowie Schweißausbrüche (kalter Schweiß) aus. Als Ursache gelten sich widersprechende Informationen, die über die Augen und den Gleichgewichtssinn an das Gehirn geliefert werden. Häufig betroffen sind Frauen sowie Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Im Pkw leiden Passagiere häufiger als der Fahrer selbst und Mitfahrende auf der Rückbank häufiger als die auf dem Beifahrersitz. Natürlich können die Beschwerden auch während einer Flug- oder Seereise auftreten. Und auch ganz ohne Reise kann es zu einer »Reisekrankheit« kommen, etwa beim Spielen von 3-D-Spielen oder in Flug- oder Fahrzeugsimulatoren. Man spricht dann von einer Pseudokinetose.

Wer weiß, dass ihm (oder einem Mitreisenden) während der Fahrt regelmäßig übel wird, möchte möglichst vorbeugen. Andere würden gerne vorbereitet sein, wenn dies wider Erwarten doch eintritt. Und häufig stellt sich auch die Frage: Kann ich das auch meinem Kind geben? Und darf man das Produkt auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden?

H1-Antihistaminika – wirksam, aber sedierend

Als rezeptfreie Optionen stehen zur Vorbeugung und Behandlung der Reisekrankheit H1-Antihistaminika zur Verfügung, zum Beispiel Diphenhydramin (zum Beispiel Emesan®) oder Dimenhydrinat (etwa Superpep® oder Vomex A®). Ihre verschiedenen Zubereitungsformen ermöglichen eine Anpassung an verschiedene Anwendungssituationen.

So gewährleisten Retardzubereitungen (Vomex A Retard, ab 14 Jahren) eine anhaltende Wirkdauer von bis zu sechs Stunden und eignen sich damit für eine längere Reisedauer. Für einen rechtzeitigen Wirkeintritt sollten sie eine halbe bis eine Stunde vor Reiseantritt genommen werden. Wird eine weitere Einnahme erforderlich, sollte zwischen beiden Anwendungen ein zeitlicher Abstand von mindestens acht Stunden liegen. Einen raschen Wirkeintritt und eine Anwendung erst bei Bedarf bieten Kaugummis (etwa Superpep 20 mg, ab sechs Jahren) oder Sublingualtabletten (zum Beispiel Vomex A Reise, ab zwölf Jahren), die ohne Wasser angewendet werden.

Für alle Zubereitungen mit Wirkstoffen aus dieser Gruppe gilt: Sie eignen sich nicht für den Fahrer, da sie müde machen und die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit herabsetzen. Angewendet werden dürfen sie bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern. Dabei sind die jeweiligen Altersfreigaben zu beachten. Bei Kindern unter drei Jahren erfolgt die Dosierung streng nach Körpergewicht. Für sie stehen unter anderem Suppositorien oder flüssige Zubereitungen zur Verfügung. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten diese Wirkstoffe nicht angewendet werden. Bei der Anwendung von Dimenhydrinat während der letzten Schwangerschaftswochen besteht die Möglichkeit vorzeitiger Uteruskontraktionen.

Mögliche Alternativen und allgemeine Tipps

Als pflanzliche Therapieoption stehen Ingwer-Zubereitungen (beispielsweise Zintona®, ab sechs Jahren) zur Verfügung. Die empfohlene Dosierung bei diesem Präparat beträgt zwei Kapseln eine halbe Stunde vor Reisebeginn, dann zwei Kapseln alle vier Stunden. Das Risiko möglicher Nebenwirkungen ist hier geringer; das gilt jedoch auch für die Wirksamkeit. Eine Anwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit wird nicht empfohlen. Auch hoch dosiertes Vitamin C kann versucht werden.

Akupressurbänder (etwa Seaband®) stellen eine Alternative dar, wenn mögliche Nebenwirkungen nicht toleriert werden können. Jedoch ist die Evidenz gering. Zwar gibt es Studien zur erfolgreichen Anwendung bei postoperativer Übelkeit, jedoch nicht bei Reisekrankheit.

In der Beratung können zusätzliche Tipps gegeben werden, die helfen können, einer Reisekrankheit vorzubeugen oder sie zu lindern. So sollte vor und während der Reise auf histaminreiche Speisen verzichtet werden. Zu diesen gehören unter anderem Rotwein, Emmentaler Käse und Salami. Wer zu Reiseübelkeit neigt, sollte während der Fahrt nicht lesen oder andere Tätigkeiten ausüben, die das Nahsehen erfordern, sondern eher ein Fernziel anvisieren. Auch die Planung der Route kann dazu beitragen: Zwar sind Fahrten über die Autobahn eintönig, doch bergen sie ein geringeres Kinetoserisiko als kurvenreiche Routen durch die Berge.

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