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Influenza

Heftige Kritik an Spahns Aussagen zum Grippeimpfstoff

Mit seinen Aussagen zum Grippeimpfstoff stößt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf zum Teil heftige Kritik. Engpässe in der Versorgung mit der Vakzine kann der CDU-Politiker nicht erkennen. Vor allem Ärzte und Apotheker halten dagegen.
AutorKontaktStephanie Schersch
Datum 15.10.2020  15:00 Uhr

Beim Thema Grippeimpfung liegen die Nerven vieler Apotheker blank. Seit Tagen sind in zahlreichen Regionen keine Impfstoffe mehr zu bekommen, doch der Ansturm auf die Vakzine ist ungebrochen groß. Auch viele Ärzte sind inzwischen genervt, weil sie mitunter verärgerte Patienten wieder wegschicken müssen. Da half auch der Auftritt des Gesundheitsministers vor der Bundespressekonferenz am Mittwoch nichts. Jens Spahn war sichtlich bemüht gewesen, die Situation etwas zu entspannen. Zwar könne es zu regionalen und zeitlich begrenzten Lieferschwierigkeiten kommen, hatte der Minister gesagt. Versorgungsengpässe aber gebe es definitiv nicht.

Diese Einschätzung können offenbar nicht alle teilen. Auf Facebook und Twitter musste der Minister für seine Worte ordentlich Schelte hinnehmen. Dort berichteten auch viele Apotheker davon, dass Impfstoff-Bestellungen zurzeit schlichtweg nicht möglich seien. Deutlich verärgert zeigte sich auch der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer. Er könne die Aussagen Spahns so nicht stehen lassen, sagte er. Viele Praxen in Bayern hätten noch nicht einmal die vorbestellten Impfstoffe komplett erhalten. Nachbestellungen seien zeitlich nicht absehbar. »Ob in Zukunft fristgerecht geliefert werden wird, ist eine Hypothek auf die Zukunft«, so Quitterer. Die Politik solle nicht nur die Bevölkerung zum Impfen aufrufen, sondern auch sicherstellen, dass vor allem Risikopatienten und chronisch Kranke die Impfung auch erhalten könnten.

Offizieller Versorgungsengpass 

Ob sich die Lage in den kommenden Wochen entspannen wird, bleibt abzuwarten. Insgesamt 26 Millionen Dosen Impfstoff stehen für Deutschland in diesem Jahr bereit. Wie in jeder Saison fließen diese nicht alle auf einmal, sondern in mehrere Chargen in den Markt. Wie viele Dosen bereits verimpft wurden, ist aufgrund fehlender Abrechnungsdaten noch nicht klar. Tatsächlich aber dürfte das erste Kontingent in diesem Jahr weitaus größer gewesen sein als in der vergangenen Saison. So hat etwa Astra Zeneca im Vergleich zum Vorjahr aktuell bereits etwa doppelt so viele Dosen Fluenz® Tetra ausgeliefert, wie das Unternehmen auf Nachfrage der PZ erklärte. Schon in den kommenden Tagen sollen bezogen auf alle Grippevakzine weitere 5 Millionen Portionen auf den Markt kommen. Die sogenannte nationale Reserve wird mit 6 Millionen Dosen Spahn zufolge von November bis Januar schrittweise ausgeliefert.

Die besorgten Reaktionen von Ärzte und Apothekern dürften derweil auch auf die Erfahrungen aus vergangenen Jahren zurückgehen. So war es im Jahr 2018 etwa tatsächlich zu einem echten Versorgungsengpass gekommen. Damals hatte Spahn im Bundesgesetzblatt offiziell einen Mangel an Grippeimpfstoffen bekanntgegeben und sich dabei auf Paragraf 79 im Arzneimittelgesetz gestützt. Damit war der Weg frei für Impfstoff-Importe aus dem Ausland. Dass es dazu auch in dieser Saison kommen wird, glaubt der Minister nicht. Sollten am Ende tatsächlich alle 26 Millionen Dosen verimpft sein, wäre das ein echtes Luxusproblem, sagte er. Schließlich wäre dann eine historisch hohe Impfquote erreicht.

 

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