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Akne, Psoriasis und Neurodermitis
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Haut in anderen Umständen

Eine Schwangerschaft – so heißt es gemeinhin – soll einen gewissen Glow ins Gesicht zaubern. Doch gilt das auch für Frauen mit chronischen Hauterkrankungen? Dermatologin Dr. Brigitte Stephan rät in jedem Fall, bei Kinderwunsch die dermatologische Therapie frühzeitig anzupassen.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 19.07.2023  07:00 Uhr

Frühzeitig Gespräch suchen

In jedem Fall ist es Stephan wichtig, dass Frauen zusätzlich zur frauenärztlichen Betreuung frühzeitig auch mit ihrem Dermatologen die geeignete Behandlung ihrer chronisch entzündlichen Grunderkrankung besprechen. »Da viele Schwangerschaften zu einem ungeplanten Zeitpunkt eintreten und zudem frühestens ab der sechsten oder siebten Woche bemerkt werden, sprechen wir unsere Patientinnen auch proaktiv auf Kinderwunsch und Familienplanung an, um geeignete Medikamente wählen zu können.« Hier sieht sie auch die Apotheken als wichtige Hinweisgeber und Informationsquelle. »Da Apotheker und PTA regelmäßig Kontakt mit chronisch Erkrankten haben, wissen sie oftmals, ob ein Kinderwunsch besteht. Je früher das Thema schwanger werden angesprochen wird – auch vonseiten der Frau –, umso besser. Das gibt die Möglichkeit, Unsicherheiten und Irrtümer zu beseitigen.«

Freilich sollten betroffene Frauen mit Kinderwunsch ihre Therapien nicht ohne ärztliche Rücksprache einfach ändern oder absetzen, weil sie negative Auswirkungen auf ihr Kind befürchten. Auch die Annahme, der Hautzustand bessere sich in der Schwangerschaft von selbst, ist naiv – Interventionsmöglichkeiten für das Apothekenteam. »Bei den heutigen auch schwangerschaftskompatiblen Therapiemöglichkeiten sollte es jeder Frau möglich sein, ihren Kinderwunsch zu verwirklichen. Dabei wünschen wir uns, vor Realisieren des Kinderwunsches eine Kontrolle der Erkrankung zu erreichen und eine niedrige Entzündungsaktivität in das Hautgeschehen zu bringen. Denn aktive Entzündungen im Körper sind für eine Schwangerschaft nicht günstig«, sagt die Expertin.

Bei der Wahl der Medikamente muss also ein bestehender Kinderwunsch berücksichtigt werden. »Wenn dann eine Schwangerschaft eintritt, wird so keine kurzfristige Therapieumstellung erforderlich, die mit Unsicherheiten bezüglich Ansprechen und Verträglichkeit einhergehen würde. Manche Arzneistoffe sind für Frauen im gebärfähigen Alter auch nur bei strikter Empfängnisverhütung zugelassen wie Isotretinoin.« Auch zu berücksichtigen: »Einige Arzneimittel verlieren ihre Wirkung nach längerer Unterbrechung, wie wir es bei dem Biologikum Adalimumab häufiger erleben. Diese Therapieoption ist dann für die Zukunft vergeben«, gibt die Dermatologin zu bedenken.

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