HAM-Nat als Eignungstest im Pharmaziestudium |
Zur Vorbereitung auf den Test haben Hampe und sein Team im E-Learning Portal »via-MINT« verschiedene Lernmodule, Lernvideos und Übungsfragen zum Themenkatalog des HAM-Nat zur Verfügung gestellt, ebenso wie Prüfungsfragen aus vergangenen Jahren. Das Angebot ist kostenlos und kann von jedem genutzt werden.
Studieninteressierte absolvieren den Test im Vorfeld ihrer Bewerbung. Eine Anmeldung zum HAM-Nat ist immer bis zum 15. Januar eines Jahres möglich. Nach dem Test erhalten die Teilnehmer ihr Ergebnis, das sie bei der Studienplatzbewerbung über Hochschulstart angeben. Prinzipiell ist der Test keine Pflicht, jedoch erhöht er die Chancen im Vergleich zu Bewerbern, die keinen Test absolviert haben, erheblich. Umgekehrt müssen Bewerber ohne Test sehr gute Noten haben, um mit anderen Bewerbern, die am Test teilgenommen haben, mithalten zu können. Die Chancen können sich durch eine Teilnahme also nicht verschlechtern.
2017 erklärte das Bundesverfassungsgericht in einem Urteil unter anderem die Zulassung zum Studium der Humanmedizin als »teilweise mit dem Grundgesetz unvereinbar«. Dabei wurde die starke Gewichtung der Abiturnote bei der Studienplatzvergabe beanstandet. In Folge muss inzwischen in den zentral vergebenen Fächern Human-, Zahn-, Veterinärmedizin und Pharmazie im Auswahlverfahren der Hochschule (AdH, macht 60 Prozent aller Studienplätze aus) mindestens ein Auswahlkriterium neben der Abiturleistung berücksichtigt werden.
Studieneignungstest können ein solches notenunabhängiges Kriterium sein. Da jedoch in der Pharmazie, anders als beispielsweise in der Medizin, bisher noch kein abschließend validierter Studieneignungstest vorliegt, können die Länder bestimmte Ausnahmeregelungen finden, weshalb bisher wenige Universitäten einen Studieneignungstest berücksichtigen. Die Standorte Hamburg und Greifswald greifen dabei seit dem Wintersemester 20/21 auf den HAM-Nat zurück, der ursprünglich für Mediziner entwickelt wurde. Die Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen haben einen fachspezifischen Studieneignungstest, den sogenannten Pharmazie-Studieneignungstest (PhaST), entwickelt. An den drei Standorten wird er seit dem Wintersemester 20/21 berücksichtigt. Die Fakultäten im Saarland und in Frankfurt haben inzwischen nachgezogen und beziehen den PhaST bei der Studienplatzvergabe ebenfalls mit ein.