Pharmazeutische Zeitung online
Coronavirus

Große Koalition uneins über impfende Apotheker

Seit einigen Monaten dürfen Apotheker im Rahmen von Modellvorhaben Grippeschutzimpfungen in der Offizin anbieten. Mit Blick auf die Coronavirus-Impfkampagnen vieler anderer Länder stellt sich nun aber die Frage: Sollten die Pharmazeuten auch gegen Sars-CoV-2 immunisieren dürfen? Die Gesundheitsexperten der Großen Koalition sind sich bei dieser Frage jedenfalls nicht einig.
Benjamin Rohrer
23.02.2021  12:45 Uhr

Bis zu 150.000 Impfdosen (Erst- und Zweitimpfungen kumulativ) werden laut Robert-Koch-Institut derzeit in Deutschland pro Tag verabreicht, um die Coronavirus-Pandemie unter Kontrolle zu bekommen. Neben den mRNA-Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer ist derzeit noch der Vektorimpfstoff von Astra-Zeneca zugelassen. Etwa 4 Prozent der Gesamtbevölkerung wurde bereits einmal geimpft, die Zweitimpfungsquote liegt bei etwa 2 Prozent.

Die meisten Impfdosen werden derzeit in den regionalen Impfzentren verabreicht, außerdem gibt es vielerorts auch mobile Impfteams, die insbesondere Pflegeheimbewohner immunisieren. Und: Auch in Deutschlands rund 2000 Krankenhäusern wird das Klinikpersonal bereits seit Wochen geimpft. Schon bald sollen die ersten Vakzine aber auch im ambulanten Sektor verabreicht werden – die PZ hatte kürzlich über ein Konzept der ABDA und des Phagro berichtet, in dem die genauen Liefer- und Bestellwege der Coronavirus-Impfstoffe in der ambulanten Versorgung aufgezeichnet werden.

AVNR-Chef Preis: Apotheker stünden grundsätzlich bereit

Impfende Apotheker spielen in diesem Konzept allerdings keine Rolle. Ob auch in Apotheken gegen das Virus immunisiert werden sollte, ist inzwischen eine politische Frage geworden. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR), hatte am vergangenen Wochenende beim »Zukunftskongress Apotheke« erstmals signalisiert, dass die Apothekerschaft dafür bereitstehe. Wenn es viel Impfstoff gebe und die Praxen nicht hinterherkommen, wären die Apotheker grundsätzlich bereit, so Preis.

Hennrich: Bei personellen Engpässen könnten Apotheker helfen

Um Apothekern Impfungen gegen das Coronavirus zu ermöglichen, müsste allerdings der Gesetzgeber tätig werden. Denn bislang dürfen Pharmazeuten lediglich gegen Influenza immunisieren – und das auch nur in begrenzten Modellvorhaben. Die PZ hat sich daher in den Regierungsfraktionen dazu umgehört. Michael Hennrich, Berichterstatter für alle Arzneimittelthemen in der Unionsfraktion, zeigt sich durchaus offen: »Ich würde so etwas nicht von vornherein ausschließen«, so der CDU-Politiker. Mit Blick auf die – auch unter Apothekern – weit verbreitete Skepsis gegenüber impfenden Pharmazeuten sei es richtig, dass Ärzte und Kliniken die ersten Ansprechpartner seien. »Sollte es aber zu personellen Engpässen kommen, wären Apotheker mit ihrer heilkundlichen Kompetenz fachlich und organisatorisch sicher in der Lage hier einen wesentlichen Beitrag zu leisten«, so Hennrich.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa