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E-Rezept

Größte Sorge bereitet die Technik

Ab 2022 soll das E-Rezept den rosa Zettel ablösen und den Verordnungs- und Einlöseprozess erleichtern. Doch das klappt nur, wenn die Technik nicht streikt.
Jennifer Evans
21.10.2021  14:00 Uhr

Deutschland ist das 18. Land in Europa, das die digitale Verordnung einführt. Seit Juli 2021 läuft bereits in der Fokusregion Berlin-Brandenburg die E-Rezept-Testphase für gesetzlich Versicherte. Ab Januar 2022 soll die elektronische Verschreibung dann bundesweit verfügbar sein – sofern es dabei bleibt. Die PZ hatte bereits darüber berichtet, dass der Starttermin womöglich nicht zu halten ist.

Hannes Neumann, Produktmanager für das E-Rezept bei der Gematik, zeigte sich bei einer Expertengesprächsrunde der Gematik am gestrigen Mittwochabend jedoch zuversichtlich, dass die Gematik den Zeitplan einhält. Dieser sieht folgendes vor: Im nächsten Jahr sollen neben den apothekenpflichtigen Arzneimitteln im Januar nach und nach auch BtM- und T-Rezepte sowie die Entlassrezepte der Krankenhäuser ihre digitale Reise antreten können. Auch Privatrezepte und Zytostatika-Verordnungen sollen bis Mitte 2022 elektronisch zur Verfügung stehen. Als letztes folgen dann die Verordnungen für Heil- und Hilfsmittel im Jahr 2026.

Keine Zweifel hatte Neumann außerdem daran, dass die Patienten in Deutschland das E-Rezept schnell akzeptieren werden. Die Tatsache, dass in den skandinavischen Ländern inzwischen nahezu 100 Prozent der Patienten die elektronische Verschreibung nutzen, macht ihn in diesem Punkt so sicher. Gleichzeitig stellte er klar: »Ärzte und Apotheker sind nicht die primären Ansprechpartner zum Installieren der E-Rezept-App«. ABDA-Vize Mathias Arnold hatte vor Kurzem jedoch angedeutet, dass die Realität im Apothekenalltag womöglich etwas anders aussehen könnte. Neumann wies die Heilberufler am gestrigen Mittwochabend aber noch einmal darauf hin, in diesen Fällen auf die entsprechenden Informationen zu verweisen, die auf dem E-Rezept-Ausdruck hinterlegt sind.

Hilfe von der Gematik gefordert

Angst vor den bevorstehenden Herausforderungen hätten die Apotheker nicht, betonte Kerstin Kemmritz, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin. Ihre Kollegen wollten schließlich in Zukunft gerne »Teil eines heilberuflichen Netzwerks« sein. Allerdings bereiteten ihnen die technischen Probleme durch Internet- oder Serverausfälle Kopfschmerzen. Dass dieser Einwand nicht weit hergeholt war, bewies die Veranstaltung der Gematik selbst. Server-Probleme erschwerten den Teilnehmern nämlich, der Expertenrunde am gestrigen Abend ohne Unterbrechung zu folgen.

In puncto Technik forderte Kemmritz explizit Hilfestellung von der Gematik in Form einer Check-Liste, um dem Berufstand in solchen Situationen künftig »die Last von den Schultern zu nehmen«. Darüber hinaus hält sie es für essentiell, das E-Rezept im Vorfeld sehr sogfältig zu testen und rät dazu, sich dafür »genügend Zeit« zu lassen. Schließlich stehe die Arzneimittel-Therapiesicherheit auf dem Spiel. Die Testphase ist zwar nun bis Ende November 2021 verlängert worden. Ob das ausreichen wird, scheint die Kammerpräsidentin allerdings zu bezweifeln. Geht es nach Kemmritz, sollte das E-Rezept ohnehin erst bundesweit starten, wenn es »ein 5G-Netz an jeder Milchkanne gibt«, also die Übertragung großer Datenmengen flächendeckend gesichert ist. Einen solchen umfangreichen Netzausbau wünscht sie sich von der neuen Bunderegierung.

Ein weiteres Thema waren die Heilberufsausweise für PTA und Pharmazieingenieure. Für die Ausweise dieser Berufsgruppen sind nicht die Apothekerkammern zuständig. Derzeit sei geplant, dafür eine zentrale Stelle in Nordrhein-Westfalen einzurichten, so Neumann. Funktioniere das jedoch nicht schnell genug, springe die Gematik ein. Allerdings weist der Produktmanager darauf hin, dass »eine PTA nach aktuellem Stand für die einfache Abgabe keinen Berufsausweis braucht«.

Wie die Abwicklung des E-Rezept-Prozesses in der Apotheke aussieht, stellt die Gematik in einem Video dar.

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