Grippewelle hat begonnen |
Christina Hohmann-Jeddi |
16.01.2025 10:15 Uhr |
Derzeit finden sich bei fast jedem dritten Patienten mit einer akuten Atemwegserkrankung Influenzaviren. / © Getty Images/Science Photo Library/Kateryna Kon
Nach Ende der Weihnachtsferien ist die Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen (ARE) auch in der zweiten Kalenderwoche 2025 weiter angestiegen. Das ARE-Geschehen werde zunehmend durch die Zirkulation von Influenzaviren bestimmt, heißt es im aktuellen Wochenbericht der AG Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI). Die Grippewelle 2024/25 hat laut RKI-Definition mit der ersten Kalenderwoche dieses Jahres begonnen. »Influenzaerkrankungen werden in allen Altersgruppen verzeichnet, der dominierende Influenzavirussubtyp ist A(H1N1)pdm09.«
Maßgeblich für die Einschätzung sind Ergebnisse aus einem Überwachungssystem, bei dem Proben von Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht werden. Vom Beginn der Grippewelle
kann man laut RKI-Definition vereinfacht sprechen, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenza-A- oder -B-Viren nachgewiesen werden. Bereits vergangene Woche hatten die Experten mitgeteilt, dass der Beginn der Welle sich andeute.
Im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren wurden in der zweiten Kalenderwoche 2025 in insgesamt 108 der 174 eingesandten Proben aus den kooperierenden Arztpraxen respiratorische Viren identifiziert, darunter hauptsächlich Influenza-A- und -B-Viren (29 Prozent), mit Abstand gefolgt von humanen saisonalen Coronaviren (hCoV, 10 Prozent), Adenoviren und Rhinoviren (je 7 Prozent). Andere Viren wie humane Metapneumoviren (hMPV, 5 Prozent), Respiratorische Synzytial-Viren (RSV, 4 Prozent), Parainfluenzaviren (PIV, 3 Prozent) und SARS-CoV-2 (2 Prozent) sind nur noch vereinzelt zu finden.
Damit sind Grippeviren derzeit für die meisten ARE verantwortlich. Laut RKI-Angaben wurden in der vergangenen Woche 11.069 laborbestätigte Fälle an das Institut übermittelt. In der Vorwoche waren es rund 4930 Erkrankungen. Seit Saisonbeginn Anfang Oktober seien es insgesamt fast 29.470 gemeldete Influenzaerkrankungen, von diesen wurden 6325 hospitalisiert.
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