Grippe- und Covid-19-Impfung zusammen sicher und sinnvoll |
Daniela Hüttemann |
06.09.2022 18:00 Uhr |
Für die Impfpraxis am wichtigsten ist Kapitel 6 der Leitlinie – die Technik. Vakzinen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit lokale Impfreaktionen auslösen, sollten wenn möglich in unterschiedliche Gliedmaße (Oberarme, Oberschenkel) injiziert werden. Zu den Impfungen, die bei mehr als der Hälfte der Geimpften Schmerzen an der Injektionsstelle auslösen, gehören neben den Vakzinen gegen Covid-19 auch jene gegen Gürtelrose, Hepatitis A, humane Papillomaviren (HPV), Pneumokokken und Tetanus.
Daraus lässt sich folgern, dass die Covid-19-Impfung in den einen und die Grippeimpfung in den anderen Arm injiziert werden sollte, jeweils in den Delta-Muskel (Musculus deltoideus) etwa drei Fingerbreit unter dem Akromion. Letzteres ist ein Knochenvorsprung, der den höchsten Punkt des Schulterblatts bildet. Sollen zwei Injektionen in den gleichen Arm erfolgen, werden diese auf gleicher Höhe nebeneinander mit mindestens 2,5 Zentimeter Abstand appliziert.
Auch die STIKO empfiehlt die Koadministration in unterschiedliche Gliedmaße. Bei einer gleichzeitigen Anwendung sei zu beachten, dass Impfreaktionen häufiger auftreten können als bei der getrennten Gabe.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.