Gesundheitsministerien eher in SPD- oder CDU-Hand? |
Alexandra Amanatidou |
05.09.2025 10:30 Uhr |
Andreas (Milan Gerhard) Philippi (SPD) ist seit 2022 Vorstandsvorsitzender des SPD-Unterbezirks Göttingen. Seit Januar 2023 ist er niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. Der Chirurg war von 2009 bis 2021 ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums der Herzberg-Klinik. Im vergangenen Jahr hatte sich Philippi während der Demonstrationen gegen die »Light-Apotheken« für eine Honorarreform für Apotheken ausgesprochen. Er setzt sich außerdem für die Stärkung der Vor-Ort-Apotheken ein und befürwortet strengere Regeln für Cannabis auf Rezept.
Karl-Josef Laumann (CDU) ist seit Juni 2017 Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen. Dieses Amt hatte er bereits von 2005 bis 2010 inne. Von Dezember 2013 bis Juni 2017 war der gelernte Maschinenschlosser Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter der Bundesregierung für Pflege im Amt eines Staatssekretärs im BMG. Auch Laumann wurde nach der letzten Bundestagswahl als möglicher Nachfolger von Lauterbach gehandelt. Er zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen des Koalitionsvertrags, für den er das Kapitel Gesundheit federführend verhandelt hatte. Zuletzt äußerte er sich auch zu den nötigen Strukturreformen im Gesundheitswesen. Gegenüber der PZ sagte Laumann außerdem, dass sich die Apotheken auf die versprochene Honorarerhöhung verlassen können.
Was eine stärkere Rolle der Apotheken betrifft, zeigte sich der NRW-Gesundheitsminister offen: »Es ist ja kein Geheimnis, dass ich die Vor-Ort-Apotheke schätze, weil ich sie für den niedrigschwelligsten Zugang zum deutschen Gesundheitswesen halte.« Zwar sieht er die Möglichkeit, mehr Impfungen in den Apotheken durchzuführen, eine direkte Überweisung an den Facharzt aus der Apotheke hält er jedoch für nicht realisierbar. Beim Sommerempfang des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR) in Düsseldorf machte Laumann deutlich, dass Apotheken ohne Apotheker für ihn nicht infrage kommen. Bei einem Apothekenbesuch unterstrich der Minister die hohe Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken als niedrigschwellige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. Er zeigte sich mit den Herausforderungen der Branche vertraut und verwies auf die zunehmende Konkurrenz durch den Versandhandel. Die Apothekerschaft sei daher gefordert, sich neuen Aufgaben zu öffnen.
Links: Katharina Schenk (SPD), Gesundheitsministerin Thüringen, und rechts: Magnus Jung (SPD), Gesundheitsminister Saarland. / © Imago/Bild13 und Imago/