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FIP-Webinar

Gesundheitsfrage? Ab in die Apotheke

Wie können Apotheken vor Ort künftig noch besser die Selbstfürsorge ihrer Patienten unterstützen? Um dieses Thema ging es bei einem Webinar des Weltapothekerverbands FIP. Neue Leitlinien sollen dabei helfen.
Jennifer Evans
24.02.2022  10:00 Uhr

Unterstützung bei der Selbstfürsorge ist eine Win-win-Situation. Und zwar nicht nur für Patienten und das Gesundheitssystem, sondern auch für die Pharmazeuten selbst. Darin waren sich die Experten des Webinars der International Pharmaceutical Federation (FIP) am Mittwoch einig, in dem es um das Thema ging, wie die Apotheken ihre Kunden in Zukunft stärker zur Selbstfürsorge ermutigen können.

Demnach liegt eine flächendeckende Gesundheitsversorgung auch in der Verantwortung der Apotheken vor Ort. Neben einer konkreten Anleitung der Patienten zur Selbstfürsorge sei dafür zentral, ebenfalls deren Gesundheitskompetenz zu stärken sowie nicht zuletzt ganz allgemein mehr Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen, um die Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt zu verbessern.

Als vielversprechender Dreiklang für diese Absicht kristallisierte sich in der Diskussionsrunde folgende Kombination heraus: politische Rahmenbedingungen verbessern, digitale Tools nutzen und die Apotheken vor Ort stärken. Denn das Potenzial der Pharmazeuten sei noch nicht ausgeschöpft, betonten die Experten.

Ein weiteres Ziel des FIP ist es demnach, das Image der Offizinen in Sachen Expertise weiter zu verbessern. Künftige Genrationen sollen nicht mehr lange überlegen müssen, an wen sie sich bei ihren Gesundheitsfragen wenden. Zumal es immer ausschlaggebender wird, Patienten ihre medizinischen Informationen bequem, schnell und transparent zu liefern, sehen sich die Apotheker weltweit in der Pole-Position dafür, wie sich während der Veranstaltung des Weltapothekerverbands zeigte.

Leitlinien sollen helfen

Damit das Vorhaben auch gelingen kann, hat der FIP nun ein neues Handbuch mit Leitlinien für die Pharmazeuten veröffentlicht. Darin sind Bereiche aufgelistet, in denen die Apotheken vor Ort in Sachen Selbstfürsorge tätig werden können. Was ist also zu empfehlen, wenn es um Halsschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, muskuloskelettale Schmerzen, Fieber beim Kind oder die sexuelle Gesundheit geht?

Der Co-Autor des Handbuchs, Rúben Viegas, betonte: »Offizin-Apotheker helfen Menschen bereits, wenn sie Rat bei nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Ernährung, Bewegung oder Lifestyle-Entscheidungen benötigen. Aber das neue Handbuch bietet noch mehr Empfehlungen zu professionellen Dienstleistungen und demonstriert damit das Engagement unseres Berufsstands bei der medizinischen Grundversorgung.« Selbstfürsorge sei ein bedeutsamer Faktor in der weltweiten Gesundheitsversorgung, der während der Covid-19-Pandemie einen zusätzlichen Aufschwung erlebt habe, so Viegas.

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