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Apotheken-Plattform

Gesund.de-App jetzt mit Medikationsplan

Die Apothekenplattform gesund.de bietet seit Mai einen Medikationsplan per App an. Der Patient kann hier selbst seine Arzneimittel eingeben, aber auch einen bundeseinheitlichen Medikationsplan importieren.
Daniela Hüttemann
24.05.2023  10:00 Uhr

Der Medikationsplan steht als neues Feature in der gesund.de-App zur Verfügung, die im App-Store und Google-Playstore zu finden ist. Über diese App der gleichnamigen Plattform können Patienten Arzneimittel bei den teilnehmenden Apotheken bestellen, E-Rezepte einlösen – und nun auch selbstständig einen Einnahmeplan für ihre Dauermedikation erstellen.

Am einfachsten geht es, wenn bereits ein von der Apotheke oder Arztpraxis erstellter bundeseinheitlicher Medikationsplan (BMP) vorliegt, der über den aufgedruckten QR-Code eingelesen werden kann. Alternativ können die Patienten die Barcodes ihrer Arzneimittelpackungen einscannen oder sie über eine Produktsuche über Namen oder PZN hinzufügen und händische Angaben zur korrekten Applikation machen. Ob ein Präparat morgens oder abends, vor oder nach dem Essen eingenommen wird, ist nicht automatisch hinterlegt. Dafür findet der Patient die Angaben aus der Packungsbeilage. Hat der Patient die Applikationsweise eingegeben, wird er automatisch an jede Applikation erinnert und kann sie abhaken. 

Laut gesund.de soll der Medikationsplan auch in Apotheken die Durchführung von Medikationsanalysen unterstützen, wobei die vom Patienten eingegeben Daten nicht verlässlicher sein dürften als die herkömmlicher Papierpläne. Auch ob die Einnahme konsequent abgehakt wird, ist fraglich.

In einer Pressemitteilung von gesund.de bewertet die Fachärztin Dr. Sibyll Kottmair die Möglichkeit des elektronischen Medikationsplan in der App positiv. Der Patient könne so besser in seine Arzneimitteltherapie eingebunden werden. »Durch die Selbsterfassung der Medikamente setzen sich die Patienten bewusst mit den einzelnen Präparaten auseinander. Die Erinnerungsfunktion fördert die Adhärenz und beim Folgebesuch kann ich mit dem Patienten anhand der Dokumentation besprechen, wie er mit einem bestimmten Medikament zurechtkommt.«

»Unser Ziel ist es, Patientinnen und Patienten, aber zum Beispiel auch versorgenden Angehörigen mit der neuen Funktion eine einfache und gleichsam effektive Hilfestellung bei der Einhaltung ihres Medikationsplans anzubieten«, ergänzt Dr. Sven Simons, Apotheker und Co-CEO bei gesund.de. Das System sei zudem offen für eine Verknüpfung mit weiteren Schnittstellen wie dem E-Rezept und der elektronischen Patientenakte.

Die Plattform gesund.de mit physischem Sitz in München wurde 2021 gegründet und ging aus Initiative ProAvO hervor. Dahinter stehen die Gesellschafter Phoenix Pharmahandel, das Softwareunternehmen Noventi Health, der Wort & Bild-Verlag, Automatisierungs-Spezialist BD Rowa und der genossenschaftliche Pharmagroßhändler Sanacorp.

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