»Gestalten Sie die Apotheke aktiv mit!« |
Laura Rudolph |
17.11.2022 15:00 Uhr |
Wie sieht die Vor-Ort-Apotheke im Jahr 2023 aus? Mit dieser Frage beschäftigte sich auch Kammerpräsident Hoffmann in seiner Rede. Er appellierte an die Apotheker, sich proaktiv einzubringen, beispielsweise bei politischen Fragen.
Um etwa gegen die für 2023 angekündigte Strukturreform im Gesundheitswesen vorzugehen, seien großflächige öffentlichkeitswirksame Maßnahmen notwendig. » Gestalten Sie die Vor-Ort-Apotheke aktiv mit! Wir als Apotheker müssen den Politikerinnen und Politikern dann selbst konkrete Verbesserungsvorschläge anbieten«, so der Kammerpräsident. Die Kammer Nordrhein gehe bereits mit gutem Beispiel voran: Als Gegenvorschlag zu einem möglichen Dispensierrecht für Ärzte im Notdienst hat sie der Politik laut Hoffmann einen ausgeweiteten Botendienst im Nacht- und Notdienst der Apotheken vorgeschlagen. Von der zuständigen Behörde in Nordrhein-Westfalen stehe jedoch noch eine Antwort dazu aus.
Trotz all der Herausforderungen können und sollten die Apotheker auch ihre Chancen ergreifen, appellierte Hoffmann an die Anwesenden: »Mit der Möglichkeit, pharmazeutische Dienstleistungen und Impfungen anzubieten, wird uns Apothekern großes Vertrauen entgegengebracht. Nutzen Sie dieses bitte!« Gerade die pharmazeutischen Dienstleistungen hätten großes Potenzial. Sie seien zwar bislang noch kein Erfolgsmodell, böten aber die Chance auf ein neues, umfassendes Honorierungsmodell. Nur, wenn sich genug Apotheken daran beteiligen, sei eine Ausweitung möglich, verdeutlichte Hoffmann. Die Apothekerkammer-Nordrhein hat für ihre Kammerangehörigen ein eigenes Support-Center für Angelegenheiten zu den pharmazeutischen Dienstleistungen errichtet, das pDL-Support-Center. Weitere Infos gibt es im geschützten Mitgliederbereich der Homepage der Kammer.
Auch im Hinblick auf die verzögerte Einführung des E-Rezepts sieht Hoffmann Chancen: »Nutzen Sie die Verzögerung, um sich E-Rezept-ready zu machen – und um bestehende Fehler auszubessern. Jetzt haben wir noch die Möglichkeit für Erleichterungen.« Zuletzt folgte der große Appell von Hoffmann, pharmazeutischen Nachwuchs auszubilden – denn diesen braucht die Apotheke von morgen gewiss. Dabei solle man insbesondere auch die zukünftigen PTAs berücksichtigen. Um den pharmazeutischen Nachwuchs ging es auch in den Impulsvorträgen von Dr. Constanze Schäfer und Apothekerin Alexandra Barthel.