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Phase-1-Studie

Gentherapie bei erbbedingter Taubheit

Die Gentherapie scheint endgültig die Translation von der experimentellen Medizin in die klinische Routine zu schaffen. Aktuell sind in Europa 13 Therapeutika zur Gentherapie zugelassen, wobei die Mehrzahl auf dem Prinzip der CAR-T-Zellen beruhen. Auf eine gentherapeutische Therapieoption können jetzt auch Kinder hoffen, die aufgrund einer Mutation im Gen, das das Protein Otoferlin kodiert, von Geburt an taub sind.
Theo Dingermann
25.01.2024  15:00 Uhr
Gentherapie bei erbbedingter Taubheit

Gentherapeutika bilden zusammen mit einer Reihe anderer Medikamente als »Arzneimittel für neuartige Therapien (Advanced Therapy Medicines, ATMP)« eine eigenständige Arzneimittelklasse. Chinesische Forschende um Jun Lv vom ENT Institute and Otorhinolaryngology Department am Eye & ENT Hospital der Fudan University in Shanghai, China, beschreiben jetzt im Wissenschaftsjournal »The Lancet« einen gentherapeutischen Ansatz bei der autosomal rezessiven DFNB9-Erkrankung. Sie wird durch eine Mutation in dem OTOF-Gen verursacht, das das Protein Otoferlin kodiert. Aus diesem Grund wird die Krankheit auch als Otoferlin-Taubheit bezeichnet.

Das Protein Otoferlin ist maßgeblich für die vollständige und unveränderte Übertragung des Hörimpulses von Sinneszelle an Nervenzelle verantwortlich, sodass die Unversehrtheit dieses Proteins für das Hören unabdingbar ist.

In einer einarmigen Studie mit Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren testeten Lv und Kollegen die Sicherheit und Wirksamkeit einer Gentherapie, bei der mit Hilfe eines Adeno-assoziierten Virus (AAV) Serotyp 1-Vektors ein humanes OTOF-Transgen (AAV1-hOTOF) übertragen wird. Um das Sicherheitsprofil von AAV1 für diese Studie weiter zu verbessern, wurde ein spezifischer Promotor für die Sinneshaarzellen im Ohr verwendet, um sicherzustellen, dass das eingeführte OTOF-Gen nur in diesen abgelesen wird.

Von 425 gescreenten Kindern wurden sechs in die Studie aufgenommen. Den Kindern wurde eine einzelne Injektion von AAV1-hOTOF in die Cochlea verabreicht. Eines der Kinder erhielt eine Dosis von 9×1011 Vektor-Genomen und fünf Kinder erhielten 1,5×1012 Vektor-Genome. Alle Teilnehmer schlossen die Nachbeobachtung bis Woche 26 ab. Der primäre Endpunkt war die dosislimitierende Toxizität nach sechs Wochen nach der Injektion. Während der Nachbeobachtungszeit traten keine dosislimitierende Toxizität oder schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auf. Insgesamt wurden 48 unerwünschte Ereignisse beobachtet.

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