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Akute Rückenschmerzen

Gel schmieren oder Tablette schlucken?

Sowohl die topische als auch die systemische Schmerzmittelanwendung haben Vor- und Nachteile – zu diesem Schluss kommt der aktuelle EviNews-Newsletter auf Basis einer aktuellen Studie. Konkret verglichen wurden 1-prozentiges Diclofenac-Gel und 400-mg-Ibuprofen-Kapseln, auch in Kombination.
PZ
14.08.2024  11:00 Uhr

Fast jeder leidet mal unter akuten Rückenschmerzen. Wichtigste Therapiemaßnahme ist angemessene Bewegung, aber um diese zu ermöglichen, braucht es manchmal Schmerzmittel. Während die einen auf die topische Anwendung von Schmerzgelen schwören, schlucken andere lieber ein nicht steroidales Antirheumatikum (NSAR) in Tablettenform.

Eine aktuelle Studie aus den USA hat nun untersucht, was besser wirksam ist. Die Ergebnisse sind im Fachjournal »Annals of Emergency Medicine« erschienen, denn die Studie wurde mit Patienten durchgeführt, die wegen akuter, nicht traumatischer Schmerzen im unteren Rücken eine Notaufnahme besucht hatten. Die 198 Teilnehmenden zwischen 18 und 69 Jahren wurden entweder mit 400-mg-Ibuprofen-Kapseln plus Placebo-Gel, mit 1-prozentigem Diclofenac-Gel plus orales Placebo oder mit einer Kombi aus Ibuprofen-Kapseln und Diclofenac-Schmerzgel entlassen. Zwei und sieben Tage später wurden sie nach ihren Schmerzen und Einschränkungen im Alltag und Nebenwirkungen befragt.

Die Studienergebnisse hat sich nun das EviNews-Team vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit an der Universität Leipzig genauer angesehen. Im aktuellen Newsletter konstatiert es, dass orales Ibuprofen zur Behandlung akuter Rückenschmerzen wirksamer ist als topisches Diclofenac oder auch die Kombinationstherapie aus Kapsel und Gel. Allerdings seien unter topischem Diclofenac weniger Nebenwirkungen beobachtet worden.

»Die Studie gibt Hinweise darauf, dass orales Ibuprofen die bessere Option ist, um kurzfristig akute Rückenschmerzen zu behandeln«, heißt es im aktuellen Newsletter zur evidenzbasierten Selbstmedikation, der hier kostenlos abonniert werden kann.

Allerdings seien weitere, größere Studien nötig, die auch eine reine Placebogruppe umfassen, um die Wirksamkeit von topischem Diclofenac oder mögliche synergistische Effekte, gegebenenfalls auch von anderen Wirkstoff- und Arzneiformkombinationen, sicherer beurteilen zu können. Topisches Diclofenac punktet demnach zusätzlich noch mit einem sehr geringen Interaktionspotenzial, dagegen steht ein negativer Effekt auf die Umwelt.

Das EviNews-Teams erinnert daran, Patienten beim Kauf eines Diclofenac-haltigen Gels, einer Creme oder Salbe darauf hinzuweisen, sich nach dem Auftragen erst die Hände an einem Papiertuch gründlich abzuwischen und dieses im Restmüll zu entsorgen, bevor sie sich die Hände waschen.

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