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Apothekerverband Westfalen-Lippe

»Gekürzte Vergütung, explodierende Kosten: Die Lunte brennt«

Bei der gestrigen Mitgliederversammlung der Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) ging der Verbandsvorsitzende Thomas Rochell auf die derzeit schwierige wirtschaftliche Lage der Apotheken angesichts steigender Energiepreise und gekürzter Vergütung durch den erhöhten Kassenabschlag ein. Dennoch betonte er, dass sowohl das E-Rezept als auch die pharmazeutischen Dienstleistungen große Chancen bereithalten. Zudem wurde Jens Kosmiky neu in den Vorstand des AVWL gewählt.
Melanie Höhn
10.11.2022  11:30 Uhr

»Apotheken befinden sich in einem Strukturwandel«

Ohne ein gutes Team sei jedoch am Ende gar nichts möglich. Das Apothekenpersonal habe laut Rochell mehr Wertschätzung aus der Politik verdient. »Applaus gibt es zwar, aber keine finanzielle Anerkennung in Form einer Erhöhung der Apothekenvergütung«, sagte er. Für viele Apotheken sei die Erhöhung der Tariflöhne ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Beginn des Jahres schwer zu stemmen, müsse aber »irgendwie finanzierbar sein«, um im Wettbewerb um Fachkräfte mithalten zu können und die Apotheke auch finanziell attraktiv zu gestalten. Es müsse ein attraktiver Arbeitsplatz mit neuen vielfältigen Aufgaben wie Dienstleistungen oder Impfungen angeboten werden und man müsse bereits die Praktikantinnen und Praktikanten an die Ausbildungsstation binden. »Schon heute ist der Personalmangel ein Grund für viele Apothekenschließungen und er wird sich weiter verschärfen«, sagte er. Deshalb haben die Apothekerkammer Westfalen (AKWL) und der AVWL ein gemeinsames Ziel: das Pharmazie-Studium an der Uni Bielefeld.

Nach drei anstrengenden zurückliegenden Jahren und angesichts der großpolitischen Wetterlage wisse er, wie frustriert viele Apothekerinnen und Apotheker sind. Auf die Wortmeldungen aus dem Plenum, die sich auf die derzeitige schwierige Lage der Apotheken beziehen, erwiderte Rochell, dass er den Unwillen und Ärger verstehe, aber kein Patentrezept habe. »Wir dürfen nicht im Negativen verharren. Wir Apotheken vor Ort befinden uns in einem echten Strukturwandel, dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken und müssen den Wandel annehmen«, sagte er. Zugleich werde der Beruf ein ganzes Stück spannender und interessanter. »Es ist der schönste Beruf, den es überhaupt geben kann«, resümierte Rochell. »Auf trübe kommen wieder lichte Zeiten, sowohl berufs- als auch weltpolitisch«. 

Jens Kosmiky neu im Vorstand

Jens Kosmiky, Inhaber von vier Apotheken im Kreis Herford, ist außerdem gestern neu in den Vorstand des AVWL gewählt worden. Die Mitgliederversammlung in Münster hat einstimmig – bei eigener Enthaltung – für den 45-Jährigen votiert. Kosmiky folgt auf Jörg Pesch. Der Hagener hatte seinen Vorstandsposten niedergelegt, weil er aus persönlichen Gründen dieses Amt derzeit nicht so ausfüllen kann, dass er seinem eigenen Anspruch genügt. »Wir bedauern diese Entscheidung außerordentlich, weil Jörg Pesch unsere Arbeit in den vergangenen elf Jahren höchst engagiert vorangebracht und viel für unseren Berufsstand geleistet hat«, so Thomas Rochell. »Zugleich sind wir froh, dass wir mit Jens Kosmiky einen adäquaten Nachfolger haben. Er wird unsere Arbeit durch seine Kreativität inspirieren sowie durch seine Fähigkeit und Bereitschaft, gegen den Meinungsstrom zu schwimmen«. Seit Dezember 2021 bereits ist Kosmiky Vorsitzender der AVWL-Bezirksgruppe Herford. Seit Frühjahr 2022 hat er den siebenköpfigen Vorstand als kooptiertes Mitglied ergänzt und so erste Erfahrungen in der Vorstandsarbeit gewonnen. »Ich weiß also, was auf mich zukommt«, sagte Jens Kosmiky. Die Zeiten seien herausfordernd für die Apotheken vor Ort: viele neue Aufgaben, Fachkräftemangel, Bürokratie, die Einführung des E-Rezeptes und zugleich seit Jahren keine Anpassung der Vergütung – trotz galoppierender Inflation und explodierender Kosten. »Es gibt also viel zu tun«, so Kosmiky, »und ich freue mich darauf«.

 

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