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Kammerwahl Hessen

Funke bleibt Präsidentin

Fasst alles beim Alten: Ursula Funke wird für weitere fünf Jahre die Geschicke der Landesapothekerkammer Hessen lenken. In der heutigen konstituierenden Delegiertenversammlung wurde sie ohne Gegenkandidaten zur neuen alten Präsidentin gewählt.
Elke Wolf
15.01.2020  13:52 Uhr

In einem zumindest nach außen hin unaufgeregten Wahlkampf sprachen sich 20 der 28 anwesenden Delegierten Funke ihr Vertrauen aus. 7 Apotheker stimmten dagegen, Enthaltungen gab es eine. Zuvor hatte es Hans-Rudolf Diefenbach abgelehnt, sich als Gegenkandidaten aufstellen zu lassen - obwohl dieser Wunsch von verschiedenen Listen an ihn herangetragen worden sei. Zwar sei er bezüglich der »Auseinandersetzung mit öffentlichen Themen« oft progressiverer Meinung als die derzeitige Kammerleitung. Doch »ich stehe für jedes Amt oder Aufgaben in der LAK Hessen zur Verfügung, aber nicht für das Amt des Präsidenten«. Dafür sei er auch mit seinem derzeitigen Amt als Vorsitzender des Finanzausschuss zu sehr verwurzelt.

Wie in der vergangenen Legislaturperiode wird Viola Schneider, Krankenhausapothekerin aus Hanau, Funke zur Seite stehen. 25 Ja-Stimmen konnte sie für das Amt der Vizepräsidentin für sich verbuchen, bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Der neu gewählte Vorstand besteht bis auf einen Beisitzer aus alten Bekannten: Cora Menkens, Professor Mona Tawab, Otto Quintus Russe und Sebastian Barzen wurden erneut gewählt. Die einzige Wahl mit Gegenkandidaten war die Wahl um den letzten Beisitzer-Platz: Claudia Wegener, angestellte Apothekerin aus Nordhessen, gewann gegen Reinhard Hoferichter mit 14 zu 13 Stimmen, bei einer Enthaltung.

In einer kurzen Ansprache direkt nach der Wahl stellte Funke ihre Ziele bei der Kammerarbeit der nächsten Jahre vor. Ihr Hauptanliegen ist es, der LAK Hessen in Berlin eine starke Stimme zu geben und für die Pharmazie und den Erhalt der Apotheke vor Ort zu kämpfen. »Freilich dürfen wir alt Bewährtes nicht über Bord werfen, dennoch muss es uns gelingen, neue Entwicklungen in den Apothekenalltag zu integrieren. Wir können uns als Apotheke vor Ort nur mit pharmazeutischer Betreuung und sozialer Kompetenz profilieren.« Dazu gehöre auch, nicht mehr aufzuhaltende Entwicklungen wie die Digitalisierung, künstliche Intelligenz oder neue Formen von gesundheitsbezogener Telekommunikation apothekergerecht zu gestalten und zu nutzen. »Uns muss es gelingen, die Pharmazie in der Offizin erlebbar zu machen, damit nicht das Convenience-Angebot mit bequemer Bestellung vom Sofa aus gewinnt.«  

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