Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Anti-CGRP-Antikörper

Für Hypertoniker nicht zu empfehlen?

Das Neuropeptid Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), das ein neues Target in der Migränetherapie darstellt, schützt einer Tierstudie zufolge den Herzmuskel vor den Folgen eines zu hohen Blutdrucks. Wirkstoffe, die die CGRP-Wirkung antagonisieren, sollten deshalb bei Hypertonikern womöglich zurückhaltend eingesetzt werden.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 28.11.2019  08:00 Uhr

Auf die verschiedenen Effekte von CGRP auf die Hirnhäute und den Herzmuskel macht aktuell die Universität Zürich (UZH) in einer Pressemitteilung aufmerksam. Anlass ist die Publikation einer Forschergruppe um Dr. Tom Skaria von der UZH im Fachjournal »Circulation Research«. Die Wissenschaftler beschreiben darin, dass αCGRP, das aus der arbeitenden Skelettmuskulatur freigesetzt wird, unabhängig von seiner blutdrucksenkenden Wirkung bei Mäusen mit chronischer Hypertonie kardioprotektiv wirkt, indem es pathologische Umbauvorgänge (Remodeling) des Herzmuskels verhindert.

CGRP ist unter anderem ein starker Vasodilatator. Bei Migräne ist die Gefäßerweiterung unerwünscht, weil sie wahrscheinlich zur Entstehung der Kopfschmerzen beiträgt. Bei Hypertonie ist aber das Gegenteil der Fall, weil die Erweiterung der Gefäße den Blutdruck senkt. Davon unabhängig wirkt αCGRP aber auch direkt auf den Herzmuskel und vermittelt dort die positiven Effekte körperlicher Aktivität wie Verbesserung des Phänotyps und der Funktion. Das fanden die Forscher heraus, indem sie körperlich passive Mäuse mit solchen verglichen, die immer wieder freiwillig im Laufrad liefen. Bei den Tieren ließ sich die Herzmuskel-protektive Wirkung von αCGRP mit einem spezifischen Rezeptorantagonisten aufheben.

Relevant war das vor allem bei Mäusen mit chronischer Hypertonie. Seniorautor Professor Dr. Johannes Vogel bringt daher Substanzen, die die Freisetzung von αCGRP aktivieren, für Hypertoniker als eine mögliche Therapieoption der Zukunft ins Gespräch. Das dürfte jedoch schwierig werden, denn solche Substanzen hätten als Nebenwirkung vermutlich starke Kopfschmerzen – mit der Infusion von CGRP lassen sich experimentell migräneähnliche Kopfschmerzen auslösen.

Wichtiger ist daher wahrscheinlich ein anderes Ergebnis der Studie: Bei Mäusen mit chronischem Bluthochdruck führte eine langfristige Verabreichung des αCGRP-Blockers zu einer Störung der Herzfunktion. Dies könnte auch beim Menschen zu erwarten sein. »αCGRP-Blocker sollten zur Migränevorbeugung nur eingesetzt werden, wenn den Patienten regelmäßig der Blutdruck kontrolliert wird. Chronischer Bluthochdruck sollte in die Liste der Kontraindikationen für den langfristigen Einsatz von αCGRP-Blockern aufgenommen werden«, fordert Vogel. In den Fachinformationen der bislang verfügbaren Anti-CGRP-Antikörper Erenumab (Aimovig®), Fremanezumab (Ajovy®) und Galcanezumab (Emgality®) findet sich diese Kontraindikation jedoch nicht.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa