Fünf Tipps zum Start der Heuschnupfen-Saison |
Anfang März waren die Bedingungen nahezu ideal für den Pollenflug von Erle, Hasel und Eibe. / © Getty Images/bojanstory
»Der Schlaf wird schlechter, die Leistungsfähigkeit verringert sich, was sich auf die Konzentrationsfähigkeit auf der Arbeit oder in der Schule auswirkt«, nennt Allergologin Tanja Hildenbrand mögliche Auswirkungen einer Pollenallergie, nicht ganz korrekt oft als »Heuschnupfen« bezeichnet. All das passiert, weil das Immunsystem die winzig kleinen Pollen, die etwa Gräser oder Bäume als Blütenstaub absondern, als Gefahr deutet. Der Körper stößt also eine Reaktion an, die sie bekämpfen soll. Es kommt zur Ausschüttung des Botenstoffs Histamin, der für die lästigen Beschwerden sorgt.
Wer vermutet, Heuschnupfen zu haben, sollte einen Termin bei einem Allergologen oder einer Allergologin ausmachen, rät Hildenbrand, die Oberärztin an der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Freiburg ist. Bei der Diagnostik wird in der Regel einen Prick-Test durchgeführt. Dabei bringt man Lösungen mit verschiedenen Allergenen in die Haut ein. Am Ende zeigt sich, ob sich der Verdacht auf eine Pollenallergie bestätigt und falls ja, auf welche Pollen genau man allergisch reagiert.
Doch warum ist diese Gewissheit hilfreich? »Es gibt in der Medizin einen goldenen Leitspruch: Die Diagnose kommt vor der Therapie«, sagt Hildenbrand. Heißt: Die Beschwerden einer Pollenallergie lassen sich umso gezielter behandeln, wenn klar ist, welches Allergen die Reaktion auslöst. Gut behandelte Symptome können auch Folgeproblemen vorbeugen. »Etwa Flüssigkeitsansammlungen hinter dem Trommelfell, die zu Hörproblemen führen können«, erklärt die HNO-Ärztin.
Bleibt eine Pollenallergie hingegen unbehandelt, steigt das Risiko, dass weitere Allergien dazukommen oder sich ein allergisches Asthma mit Atemnot und Reizhusten entwickelt. Mediziner sprechen dann von Etagenwechsel. »Bei Patientinnen und Patienten mit einem Heuschnupfen – generell mit einem chronischen Schnupfen – gibt es ein erhöhtes Risiko, dass sich irgendwann ein Asthma entwickelt«, sagt Hildenbrand. Vermutet wird, dass die Entzündung in der Nase dabei eine Rolle spielt.
Häufiges Räuspern und ein trockener Husten sind der Medizinerin zufolge frühe Anzeichen für einen Etagenwechsel. »Später kommt dann teilweise auch eine Atemnot, gerade unter Belastung, dazu«, so Hildenbrand. Auch ein pfeifendes Geräusch beim Ausatmen kann auf Asthma hindeuten.