Fritz Becker zieht sich aus der Berufspolitik zurück |
Der langjährige Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Fritz Becker, zieht sich aus der Berufspolitik auf Bundes- und Landesebene zurück. / Foto: PZ/André Wagenzik
Am 2. Dezember dieses Jahres wählt die Mitgliederversammlung des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) eine neue Spitze. Nun ist klar, dass sich personell einiges ändern wird im DAV. Denn Fritz Becker aus Baden-Württemberg, der den DAV seit zwölf Jahren leitet, hat gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung angekündigt, sich aus der Berufspolitik zurückziehen zu wollen.
Wörtlich sagte der Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg: »Nach zwölf Jahren an der Spitze des DAV werde ich nicht erneut für das Amt des Vorsitzenden kandidieren. Ich will mich in der kommenden Zeit wieder vermehrt um meine Apotheken, meine Familie und auch meine Hobbys kümmern. Auch aus der Funktion des Vorsitzenden des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg werde ich mich in geraumer Zeit zurückziehen. Mein Amt im Aufsichtsrat der Apobank werde ich vorerst behalten.«
Zur Begründung erklärte Becker: »Gerade die Coronakrise hat mir erneut gezeigt, wie toll die Arbeit in der Apotheke vor Ort ist und wie richtig die Entscheidung damals war, selbstständiger Apotheker zu werden.« Daher wolle er sich jetzt wieder vermehrt um seine Arbeit als Pharmazeut vor Ort einbringen. Mit Blick auf die bleibenden Monate an der DAV-Spitze fügte er hinzu: »Inhaltlich ist es mir sehr wichtig, dass ich das Apotheken-Stärkungsgesetz für die Apotheker in Deutschland noch bis zu einem Beschluss im Bundestag – der hoffentlich bald erfolgt – betreue. Aber nach zwölf Jahren ist es mit 69 Jahren auch sicherlich an der Zeit, Schluss zu machen und an andere zu übergeben.«
Dem 17-köpfigen Vorstand des DAV-Vorstands gehören alle Vorstandsvorsitzenden der 17 Landesapothekerverbände an. Gewählt wird am 2. Dezember allerdings der geschäftsführende Vorstand des DAV, der aus fünf Mitgliedern besteht: Neben Becker sind derzeit Hans-Peter Hubmann (stellvertretender Vorsitzender, Bayern) sowie Thomas Dittrich (Sachsen), Stefan Fink (Thüringen) und Berend Groeneveld (Niedersachsen) Mitglieder des fünfköpfigen Gremiums.
Wer Becker an der Spitze des DAV nachfolgen könnte, ist derzeit noch unklar. Immer wieder wurde in den vergangenen Wochen darüber spekuliert, ob Hans-Peter Hubmann oder Thomas Dittrich eine Kandidatur anstreben. Wird einer der beiden DAV-Vorsitzender, müsste zudem ein neues Mitglied in den geschäftsführenden Vorstand gewählt werden.
Mit Beckers Verzicht ist nunmehr auch klar, dass alle drei Spitzenämter in der ABDA in diesem Jahr noch neu besetzt werden. Schon vor mehreren Monaten hatte Friedemann Schmidt erklärt, dass er nicht erneut als ABDA-Präsident kandidiert. Als Nachfolgerin hat sich bislang nur Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, bereits im März ins Spiel gebracht.
Und in der vergangenen Woche hatte die Pharmazeutische Zeitung darüber berichtet, dass Andreas Kiefer nicht erneut als Präsident der Bundesapothekerkammer kandidieren möchte. Hier hat Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, seine Kandidatur angekündigt.
Alle drei Wahlen sollen aufgrund der Corona-Regelungen voraussichtlich als Hybrid-Sitzungen stattfinden. Die BAK-Mitgliederversammlung ist für den 26. November vorgesehen, der DAV kommt am 2. Dezember zusammen und am 9. Dezember wählt dann schließlich die ABDA-Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand und Präsidenten.
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