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Leitlinie

Fieber bei Kindern ist meistens ok

Seit Kurzem gibt es eine eigene Leitlinie zum Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen. Darin wird betont, dass Eltern eines fiebernden Kindes meistens das tun sollten, was ihnen am schwersten fällt – gar nichts.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 14.08.2025  18:00 Uhr

Fiebermessen: rektal, im Ohr oder im Mund?

Überhaupt – die Messung. Wie soll sie erfolgen? Am genausten ist die rektale Messung, doch sie wird mit steigendem Alter des Patienten zunehmend schlechter toleriert. Bei Neugeborenen und Säuglingen gibt es allerdings laut Leitlinie keine Alternative dazu. Die Messung soll mit einem digitalen Thermometer erfolgen, auf dessen Spitze zur Erhöhung der Gleitfähigkeit beispielsweise etwas Vaseline aufgetragen wird.

Erst ab einem Alter von einem Jahr sei die Messung mit einem Trommelfellthermometer »in den meisten Fällen ausreichend genau«. Auch eine Messung mit einem Stirn-/Schläfenthermometer kann erwogen werden, obwohl sie ungenauer ist als die rektale oder die Trommelfellmessung.

Eine Messung kann auch bei geschlossenem Mund unter der Zunge mit einem Digitalthermometer erfolgen – jedoch ausdrücklich erst bei Jugendlichen, denn diese Messmethode ist besonders fehleranfällig. Gar nicht Fieber gemessen werden soll unter der Achsel: Die axilläre Messung liefert keine verlässlichen Ergebnisse.

Wann muss das Fieber runter?

Fehlen weitere Warnzeichen, gibt es laut der Leitlinie »keine Indikation, das Fieber aufgrund der Höhe der Temperatur zu senken«. Diese an sich schon deutliche Empfehlung wird sogar noch durch eine zweite untermauert: »Fiebersenkende Medikamente sollen nicht mit dem alleinigen Ziel verwendet werden, die Körpertemperatur zu senken, sondern nur zur Schmerzlinderung und Verbesserung des Befindens.« Ebenfalls keine Indikation für die Gabe von Antipyretika ist eine Verhinderung von Fieberkrämpfen, denn hierfür sind die Medikamente ungeeignet.

Untauglich sind fiebersenkende Arzneistoffe auch zur Unterscheidung, ob ein Infekt viral oder bakteriell verursacht ist. »Das Ansprechen auf Antipyretika korreliert nicht mit der Schwere oder Ätiologie von Infektionskrankheiten«, heißt es in der Leitlinie.

Viele Kinder reagieren auf Impfungen mit einem vorübergehenden Anstieg der Körpertemperatur. Es ist eine kontrovers diskutierte Frage, ob es die Immunantwort abschwächt, wenn in dieser Situation fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Auch die Evidenz, die die Leitlinienautoren hierzu zusammengetragen haben, ist nicht eindeutig. Sie stellen fest: »Fieber nach einer Impfung ist Ausdruck der Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff. Die Vermeidung von Fieber ist nach Impfungen kein Ziel an sich, sondern die Vermeidung von Unwohlsein und Schmerzen, wozu analgetische Antipyretika wie Paracetamol und Ibuprofen dienen können.«

Prophylaktisch sollten fiebersenkende Mittel bei Impfungen nicht angewendet werden. Die Kinder- und Jugendärzte verweisen allerdings auf eine anderslautende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), wonach Kinder unter zwei Jahren prophylaktisch Paracetamol erhalten sollen, wenn sie gegen Meningokokken B geimpft werden. Der Impfstoff Bexsero® ist sehr reaktogen, weshalb die Fieberprophylaxe mit Paracetamol in gewichtsadaptierter Dosierung laut STIKO gleichzeitig mit der Impfung begonnen und über 24 Stunden weitergeführt werden soll.

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