Fachwissen fördert Gesundheit |
Brigitte M. Gensthaler |
27.12.2019 17:00 Uhr |
Vor der neu erbauten Apotheke des Wasso-Hospitals: Dr. Andreas Wiegand (2. von rechts) mit Krankenhausmitarbeitern und Apothekerin Hellena Tendeu (2. von links) / Foto: Wasso Hospital/Apotheker Helfen
2019 unterstützte die Hilfsorganisation maßgeblich den Neubau einer Apotheke in Wasso, Tansania, die nun Apothekerin Hellena Tendeu, eine engagierte Massai, leitet. Aktuell finanziert Apotheker Helfen (AH) zudem die einjährige Ausbildung einer jungen Frau zum Pharmaceutical Dispenser. Bei erfolgreichem Abschluss plant AH, auch die weiterführende zweijährige Ausbildung zum Pharmaceutical Technician zu fördern. »Damit verankern wir eine gute pharmazeutische Kompetenz in der neuen Apotheke und schaffen zugleich qualifizierte Arbeitsplätze«, sagt AH-Geschäftsführer Dr. Andreas Wiegand. »Unser Ziel ist zudem, kaufmännisches Wissen, eine gute Buchhaltung sowie eine einfache, aber jederzeit nachvollziehbare Warenverwaltung zu etablieren.«
Da der tansanische Staat selbst unentbehrliche Arzneimittel (Essential Medicines) nicht ausreichend zur Verfügung stellt, muss die Apotheke Arzneimittel zukaufen und gibt diese gegen Bezahlung ab. Ein Fonds, an dem AH sich beteiligen wird, soll besonders armen Menschen den Zugang zu Behandlung und Arzneimittel sichern. Bei seinem Projektbesuch in Wasso hat Wiegand einen weiteren dringlichen Bedarf evaluiert. »Zusammen mit der Pro-Watschinger-Stiftung wollen wir 2020 die Entsorgung des Klinikmülls auf einen zeitgemäßen Stand bringen.«
In Sierra Leone baut die NGO Don Bosco Fambul weit außerhalb der Hauptstadt Freetown ein neues Zentrum, um Jugendlichen, die straffällig geworden sind oder auf der Straße leben, eine Zukunftsperspektive zu geben. Direkt nebenan entsteht ein kleines Gesundheitszentrum, das die jungen Menschen und die Bevölkerung der näheren Umgebung versorgen soll. »Es gilt, die kleine Apotheke sinnvoll zu bestücken und eine funktionierende Versorgungskette aufzubauen«, umreißt Apotheker Wiegand die Aufgabe. AH unterstützt seit längerem die medizinische Versorgung von Gefangenen im größten Gefängnis der Hauptstadt sowie von Mädchen und Frauen, die über einen Ambulanz-Bus erreicht werden.
Kleines Projekt, große Wirkung: Dies gilt für die Aufklärungsarbeit zur Menstruationshygiene für Mädchen und Frauen, die das von AH miterbaute Mutter-Kind-Gesundheitshaus in Nepal 2020 fortsetzen wird. »In einer Bergregion ohne Müllentsorgung können Einmalartikel, die zudem in Summe teuer sind, keine Lösung sein. Deshalb haben sich die Frauen in Dandaphaya für ein Hygieneset entschieden, das von Frauen aus Nepal entworfen und genäht wird«, erklärt Wiegand. »Erfahrene Sozialarbeiterinnen und geschulte Frauen aus dem Dorf unterstützen das und wir von AH auch.« Die alte Tradition der Chapaudi, der sozialen Ausgrenzung von menstruierenden Frauen, werde am besten überwunden, wenn es eine gute und nachhaltige Alternative gibt.
In Planung ist zudem eine Erweiterung der Maternité in Toubab Diallaw im Senegal. Die Baupläne sind in Arbeit und die Baugenehmigung ist abzuwarten. Viele Frauen in Toubab und Umgebung haben die Vorteile einer guten Vor- und Nachsorge sowie Geburt in der Maternité erkannt. Zudem haben sie hier Zugang zur Familienplanung.
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