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»Lancet« und »NEJM«

Fachjournale kassieren kritisierte Studien

Zwei Studien zu Covid-19 wurden am Donnerstag von den wissenschaftlichen Journalen »The Lancet« und »The New England Journal of Medicine«, in denen sie publiziert worden waren, zurückgezogen.
Theo Dingermann
05.06.2020  08:12 Uhr

Ein bemerkenswerter Vorgang

Der ganze Vorgang, der in der Rücknahme der beiden Publikationen mündete, war durch scharfe, öffentlich geäußerte Kritik ins Rollen gekommen, die von einer Vielzahl von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt geäußert worden war. Alarmiert waren diese Forscher zum einen durch die offensichtlichen Mängel der publizierten Studien. Vielleicht noch mehr erbost zeigten sich die Kritiker über die schnell getroffenen Konsequenzen, die aus den eben publizierten Ergebnissen gezogen worden waren. So drohten die verblüffenden Ergebnisse tatsächlich den Verlauf der Pandemieforschung zu verändern. Beispielsweise wurde eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte klinische Studie zur Bewertung der Wirkstoffe Chloroquin und Hydroxychloroquin bei einer Covid-19-Therapie zeitweise ausgesetzt und erst nach einer Sicherheitsüberprüfung der WHO wieder aufgenommen.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass die Rücknahme der beiden Publikationen zwar von beiden Journalen, jedoch nicht von allen Autoren beschlossen wurde. Der Besitzer des Unternehmens Surgisphere, der Arzt Dr. Sapan S. Desai, stellt sich bisher gegen die Entscheidung der Rücknahme der Arbeiten. Das hat keine relevanten Konsequenzen. Allerdings ist es eine interessanten Randbeobachtung, die den dringenden Verdacht noch einmal bekräftigt, dass offensichtlich erhebliche kommerzielle Interessen zur Publikation der Arbeiten führten.

In diesem Sinne kann man sicherlich auch die Wortmeldung der anderen Autoren verstehen, die sich anlässlich der Rücknahme der Studien dahingehend äußerten, dass nicht allen Autoren Zugang zu den Rohdaten gewährt wurde und die Rohdaten auch nicht einem externen Auditor zur Verfügung gestellt werden dürfen. Dies macht letztlich eine Validierung der Primärdaten unmöglich – eine Tatsache, die wirklich verwundert.

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