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Virus-Evolution

Experten warnen vor Mpox-Epidemien

Ein zu leichtfertiger Umgang mit dem Virus könnte Mpox zu einer ernsten globalen Gesundheitsbedrohung werden lassen, warnt ein britisches Forscherduo im Fachmagazin »Nature Medicine«.
dpa
07.04.2025  16:20 Uhr

Schwache Gegenmaßnahmen lassen das Epidemierisiko steigen

Die Bekämpfung von Mpox müsse auf der globalen Gesundheitsagenda nach oben rücken, ist Maluquer de Motes überzeugt. Bisher seien nur begrenzte Diagnoseinstrumente und noch weniger antivirale Behandlungen verfügbar. »Wir brauchen dringend eine bessere Überwachung und lokale oder regionale Kapazitäten, um das zu produzieren, was wir brauchen – sonst riskieren wir künftige Epidemien.«

Das Virus scheine spezifische genetische Mutationen zu entwickeln, die durch Enzyme im menschlichen Körper ausgelöst werden und die viralen Eigenschaften verändern, erläutert der Virusforscher zusammen mit David Ulaeto vom CBR Division, Defence Science and Technology Laboratory in Salisbury in »Nature Medicine«. »Je länger diese Viren unter uns zirkulieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Mutationen dazu beitragen, dass sich Mpox an den Menschen anpasst.«

Das Mpox verursachende Virus ist in West- und Zentralafrika heimisch und gehört der gleichen Virusfamilie an wie jenes, das früher die Pocken auslöste. Die Pocken zählten lange zu den gefährlichsten Krankheiten überhaupt für den Menschen, an der Infektion starb ein großer Teil der Betroffenen. Impfkampagnen brachten die Rettung, seit 1980 gilt die Welt als pockenfrei. Diese Impfstoffe schützten auch vor Mpox. Seit sie nicht mehr benötigt wurden, sank in der Bevölkerung weltweit auch der Schutz vor Mpox, früher Affenpocken genannt.

In den vergangenen Jahrzehnten kam es vermehrt zu Übertragungen durch infizierte Tiere wie Nagetiere und Affen und in der Folge auch zu Übertragungen von Mensch zu Mensch. 2003 wurde der Erreger erstmals außerhalb Afrikas nachgewiesen. 2022 kam es dann zum ersten globalen Ausbruch der Krankheit mit Schwerpunkt in Europa und Nordamerika.

Konkurrenz von Varianten ist ein Motor für bessere Anpassung

Aktuell gibt es in Afrika Ausbrüche mit vier Varianten des Erregers, Klade 1a, 1b, 2a und 2b genannt. Die gemeinsame Verbreitung der Kladen Ia und Ib in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) bedeute direkte Konkurrenz zwischen den Varianten und sei ein potenzieller Motor für Evolution und Anpassung, geben die beiden Experten zu bedenken. Sie sehen die Gefahr, dass ein Virustyp insbesondere der Klade I einen erneuten, aber umfassenderen globalen Ausbruch verursachen könnte.

Es sei eine gefährliche Situation, dass mit der Mensch-zu-Mensch-Übertragung aller vier Kladen und der außergewöhnlichen Anzahl von Zoonosen der Klade Ia so viele Varianten um die menschliche Nische konkurrierten. »Ein solcher Wettbewerb ist ein weiterer evolutionärer Antrieb für diese Viren, sich biologisch anzupassen und ihre Mensch-zu-Mensch-Übertragung zu verfeinern.«

Entscheidend für das Ausmaß weiterer globaler Mpox-Ausbrüche werde sein, ob das Virus einen anderen Übertragungsweg als den über sehr engen Kontakt findet und sich in weiteren Bevölkerungsgruppen etabliert. Ein besorgniserregendes Risiko sehen die beiden Experten für Übertragungen zwischen Kindern. »Die anhaltende Zunahme von Zoonosen der Klade Ia in der Demokratischen Republik Kongo betrifft vor allem Kinder, aber es gibt bisher keine Hinweise auf anhaltende Mensch-zu Mensch-Übertragung durch Netzwerke im Kindesalter.«

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