Exkursion zu pharmazeutischer Geschichte |
Im Rahmen eines Promotionsvorbereitungskurses des Instituts für Geschichte der Pharmazie und Medizin konnte unter anderem hinter die Kulissen des Deutschen Apothekenmuseums geschaut werden. / Foto: Tanja Pommerening
Die Exkursion fand im Rahmen eines Qualifizierungsprogramms des IGPhMMR statt, das auf eine Dissertation im Bereich der Pharmazie- und Medizingeschichte vorbereitet. Am ersten Abend stand der Besuch der Sammlung Prinzhorn auf dem Programm. Hier konnten wir neben der Dauerausstellung von Kunstwerken aus psychiatrischem Kontext auch die Sonderausstellung »Menschen, die noch hätten leben können Opfer des Nationalsozialismus« betrachten. Die Kunstwerke sind äußerst berührend und laden neben der Darstellung der Lebensgeschichten der Menschen dazu ein, innezuhalten und nachzudenken.
Professorin Dr. Maike Rotzoll vom IGPhMMR war federführend an der Konzeption und Erarbeitung der angesprochenen Ausstellung der Sammlung Prinzhorn beteiligt und leistet mit ihrer Arbeitsgruppe einen sehr wichtigen Beitrag zur Geschichte der Psychiatrie. Die Sammlung bietet einen einzigartigen Einblick in den künstlerischen Umgang von Psychiatrie-Erfahrenen mit ihrer Erkrankung und der Behandlung sowie dem damit verbundenen Leid und Unrecht.
Am zweiten Tag erkundeten wir das Deutsche Apothekenmuseum im Heidelberger Schloss. Unter der fachkundigen Führung von Anne Roestel konnten wir uns gezielt den einzelnen Exponaten widmen, da die Hintergründe der Pharmaziegeschichte bereits Teil unserer Ausbildung waren. Sie gewährte uns auch einen Blick hinter die Kulissen der Renovierungsarbeiten der Apotheke der Benediktinerabtei Schwarzach, der Kinderapotheke und der Biedermeierapotheke, die mittlerweile abgeschlossen sind.
Die Führung hatte zwei Höhepunkte. Zum einen die Arzneimittelsammlung, die als »Museum im Museum« den vielfältigen Arzneimittelschatz zeigt, den eine Apotheke im 18. Jahrhundert beherbergt hat. Unter den zahlreichen Animalia, Vegetabilia und Mineralia finden sich ungewöhnliche Arzneien wie Einhornpulver oder Schlangenhaut, aber auch traditionelle Heilpflanzen und heute noch bekannte Arzneimittel.
Der zweite Höhepunkt war die Inszenierung der barocken Hofapotheke in Bamberg und der Offizin aus dem Ursulinenkloster in Klagenfurt. Diese prachtvollen Repräsentationen veranschaulichten eindrucksvoll, an welch wunderschönen Arbeitsplätzen unsere Berufsvorgänger tätig waren.