 |  | Daniela Hüttemann |
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28.01.2025 17:00 Uhr |
Spravato-Nasenspray wird vom Patienten selbst angewendet; allerdings aufgrund des Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzials nur unter medizinischer Aufsicht. / © Janssen
Spravato kam im Mai 2021 in Deutschland auf den Markt; in den USA ist es bereits seit 2019 verfügbar. Das Nasenspray enthält das Narkotikum Esketamin. Bislang darf es nur in Kombination mit einem SSRI oder SNRI bei Erwachsenen mit therapieresistenter schwerer Depression eingesetzt werden, wenn die Patienten in einer aktuellen depressiven Episode auf mindestens zwei unterschiedliche Therapien mit Antidepressiva nicht angesprochen haben. Zudem darf es, ebenfalls nur in Kombination mit oralen Antidepressiva, als akute Kurzzeitbehandlung zur schnellen Reduktion der depressiven Symptome in einem psychiatrischen Notfall angewendet werden. Dabei wendet der Patient das Präparat selbst an; allerdings nur unter Aufsicht und Nachbeobachtung durch medizinisches Fachpersonal.
Nun konnte Hersteller Johnson & Johnson in einer Studie zeigen, dass Esketamin-Nasenspray allein zu einer schnelleren und besseren Reduktion der Symptomatik führt als Placebo; innerhalb von 24 Stunden und anhaltend bis zu 28 Tagen. Demnach erreichten 22,5 Prozent der Studienteilnehmenden eine Remission in Woche vier, verglichen mit nur 7,6 Prozent der Patienten unter Placebo.
Die US-Zulassungsbehörde erteilte nun eine entsprechende Zulassungserweiterung für die Monotherapie bei schweren therapieresistenten Depressionen. Die Vorbedingung von mindestens zwei erfolglosen Therapieversuchen mit oralen Antidepressiva bleibt bestehen; ebenso die restriktive Verfügbarkeit über kontrollierte Programme.
Nach Angaben des Herstellers wurde Spravato bislang bei mehr als 140.000 Patienten weltweit angewendet. Das enthaltene Esketamin ist ein nicht-selektiver, nicht-kompetitiver Antagonist am NMDA-Rezeptor und beeinflusst den Glutamat-Stoffwechsel im Gehirn. Der genaue antidepressive Wirkmechanismus ist jedoch unbekannt.
