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Behandlung von Covid-19

Erst 1300 monoklonale Antikörper-Dosen abgegeben

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will mit einer Verordnung die Abgabe von monoklonalen Antikörpern, die zur frühen Behandlung bei Covid-19 eingesetzt werden sollen, genauer regeln. Doch nur 1300 von 200.000 gekauften Dosen wurden bei den Krankenhausapotheken bislang abgerufen, sagte das BMG der PZ. Die ABDA und der Gemeinsame Bundesausschuss fordern zudem Nachbesserungen bezüglich der Abgabe.
Charlotte Kurz
13.04.2021  16:00 Uhr
Erst 1300 monoklonale Antikörper-Dosen abgegeben

Wirksame Arzneimittel und Therapiemöglichkeiten gegen Covid-19 werden nach wie vor händeringend gesucht. Aus diesen Gründen hatte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor wenigen Monaten 200.000 Dosen monoklonale Antikörper zur Behandlung gegen Covid-19 für 400 Millionen Euro gekauft. Das Problem: Die eingekauften Medikamente sind in der EU noch nicht zugelassen; ihre Wirksamkeit gilt noch nicht als bewiesen. Zwar haben der Antikörper-Cocktail Casirivimab plus Imdevimab (REGN-COV2 von Roche und Regeneron) sowie Bamlanivimab (Elli Lilly) bereits eine wissenschaftliche Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erhalten. Die Rolling-Review-Verfahren, die die Basis für einen Zulassungsantrag bilden, laufen jedoch noch.

Mit einer Verordnung will Spahn nun den Einsatz der Antikörper-Präparate gegen Covid-19 genauer regeln, damit gesetzlich Versicherte unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf die Behandlung mit den Antikörpern erhalten. Über den ersten Entwurf der Verordnung hatte die Pharmazeutische Zeitung bereits berichtet. Bislang wurden die Antikörper jedoch nur selten verabreicht. Auf Nachfrage der PZ erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG), »dass von den zentral durch die Bundesregierung beschafften Arzneimitteln mit monoklonalen Antikörpern bislang rund 1300 Dosen von den Apotheken abgegeben wurden«. Die Belieferung erfolgt bislang nur über ausgewählte Krankenhausapotheken.

Dass bislang nur wenige Antikörper angefordert wurden und damit auch nur wenige Behandlungen stattgefunden haben, ist vermutlich vor allem damit zu erklären, dass es bislang keine regelhafte Versorgungsmöglichkeit bei gesetzlich Versicherten gab. Dies soll mit der Verordnung geändert werden. Zudem müssen die Antikörper in einem frühen Stadium der Covid-19-Erkrankung verabreicht werden. Gedacht sind sie eigentlich für leicht erkrankte Personen ab 12 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben.

Bislang muss die Behandlung als etwa einstündige Infusion erfolgen und der Patient aufgrund möglicher Infusionsreaktionen nachbeobachtet werden. Damit werden vor allem Hausärzte, die ihre Patienten in diesem frühen Erkrankungsstadium behandeln, vor Herausforderungen gestellt. Hoffnung geben neue Studiendaten, die zeigen, dass Casirivimab und Imdevimab auch als subkutane Injektion gegeben werden können.

Verbesserungsvorschläge bezüglich des Verordnungsentwurfs haben die ABDA sowie der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) vorgelegt. Die Bundesvereinigung begrüßt zwar, »dass die Bundesregierung monoklonale antikörperhaltige Arzneimittel (MAK) zur Behandlung von Personen, die aufgrund einer SARS-CoV-2-Infektion an Covid-19 erkrankt sind, kostenfrei zur Verfügung stellen will«. Allerdings geht der ABDA die alleinige Beauftragung der Krankenhausapotheken mit der Abgabe der Antikörper nicht weit genug. Sie fordert, dass auch krankenhausversorgende öffentliche Apotheken mit in die Verordnung mit aufgenommen werden. Damit könne die Versorgung von Patienten in Krankenhäusern ohne eigene Krankenhausapotheke erleichtert werden.

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