Erfolgreiche Therapie bei Erdnussallergie |
Annette Rößler |
24.01.2022 11:00 Uhr |
Liegt das IQWiG mit seiner Einschätzung, dass die Therapie mit Palforzia unter dem Strich nicht nur nicht vorteilhaft, sondern sogar nachteilig ist, also falsch? Diesen Schluss kann man anhand dieser Studie nicht ziehen. Denn eine Therapie mit Palforzia darf laut Zulassung erst bei vier- bis 17-jährigen Patienten begonnen werden. Das wäre für das vermutete »Window of Opportunity« zu spät.
Das IQWiG hatte seine Beurteilung zudem damit begründet, dass es den auch von Palforzia-Hersteller Aimmune gewählten Provokationstest als Wirksamkeitsbeleg nicht anerkannte. Stattdessen wertete das Institut es als Beleg für einen nicht vorhandenen Zusatznutzen, dass Kinder, die mit Palforzia behandelt wurden, nur wenig seltener auf den versehentlichen Verzehr von Erdnüssen allergisch reagierten als mit Placebo behandelte Kinder.
In einer Stellungnahme verweist Aimmune darauf, dass das etwa das britische National Institute for Health and Care Excellence (NICE) durchaus anders sieht und den Einsatz von Palforzia empfiehlt. Auf die weitere Diskussion mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), der letztlich über den Zusatznutzen entscheidet, sehe man sich daher »gut vorbereitet«.