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Moderna und Curevac

Entwicklung bivalenter Coronaimpfstoffe geht voran

Sowohl Moderna als auch Curevac und Glaxo-Smith-Kline (GSK) berichten aktuell über Fortschritte bei der Entwicklung bivalenter Covid-19-Impfstoffe. Sie sollen als Booster vor den Virusvarianten Beta und Omikron beziehungsweise Beta und Delta schützen.
Daniela Hüttemann
22.04.2022  07:00 Uhr

Modernas erster bivalenter Booster-Kandidat mRNA-1273.211 enthält neben der mRNA für das Spike-Protein des Wildtyps von SARS-CoV-2 auch die für das Spike-Protein der Beta-Variante. Die zweite mRNA enthält neun Mutationen, die in der Beta-Variante beschrieben wurden und von denen vier auch bei der Omikron-Variante zu finden sind.

Wie das US-Unternehmen am Dienstag mitteilte, konnten in einer klinischen Studie bei den Probanden bessere Titer neutralisierender Antikörper gegen alle besorgniserregenden Varianten inklusive Omikron und Delta erzielt werden als mit einem normalen Booster mit dem zugelassenen Impfstoff Spikevax®, der 50 µg mRNA-1273 enthält. Diese kodiert nur für das Spike-Protein des Wildtyps (Wuhan-Variante). Die Überlegenheit des bivalenten Boosters hielt laut Moderna für Omikron und Beta, nicht aber für Delta über sechs Monate an, bei gleicher Verträglichkeit und Sicherheit. Verabreicht wurden die bivalenten Booster insgesamt 895 Studienteilnehmern. Die Daten veröffentlichte die Firma auf dem Preprint-Server »Research Square«.

Moderna arbeitet an weiteren bivalenten Boostern, darunter mRNA-1273.214. Dieser kombiniert den herkömmlichen Booster mRNA-1273 (Wildtyp) sowie eine Omikron-spezifische mRNA mit 32 Mutationen im Spike-Protein. Diese Vakzine sei der Hauptkandidat für Impfungen im Herbst 2022 in der nördlichen Hemisphäre, teilte Moderna-Chef Stéphane Bancel mit.

Bivalent, aber mit noch breiterem Schutz

Am heutigen Donnerstag berichtete auch das Tübinger Unternehmen Curevac mit seinem Partner GSK über vielversprechende Daten seines eigenen bivalenten Covid-19-Impfstoffkandidaten. Allerdings sind das noch Daten aus Tierversuchen mit Mäusen und Ratten. Dieser Impfstoffkandidat enthält zwei mRNA, von denen eine für das Spike-Protein der Beta-Variante kodiert (CV2CoV.351) und die andere für die Delta-Variante (CV2CoV.617.2). Die Ergebnisse wurden auf dem Preprint-Server »bioRxiv« publiziert.

In einer Challenge-Studie, bei der zuvor mit diesem Impfstoff immunisierte Tiere den entsprechenden Coronaviren ausgesetzt wurden, stellten die Unternehmen eine »starke Immun- und Schutzantwort« fest. »Obwohl der kombinierte Beta-/Delta-Kandidat nur die halbe Dosis pro Varianten-mRNA enthielt, löste er neutralisierende Antikörperspiegel aus, die mit den monovalenten Kandidaten der jeweiligen Variante vergleichbar waren«, berichtet Curevac zur Dosierung. Neben neutralisierenden Antikörperspiegeln seien robuste T-Zell-Antworten beobachtet worden. Die geimpften Tiere hätten darüber hinaus eine erheblich niedrigere Viruslast gezeigt als ungeimpfte. 

Obwohl keine Omikron-spezifische mRNA enthalten war, habe der Impfstoffkandidat im Rattenmodell doppelt so hohe virusneutralisierende Antikörperspiegel gegen die Omikron-Variante generieren können wie gegen die Delta-Variante, heißt es weiter. Genau wie Moderna hoffen Curevac und GSK daher auf eine allgemein breitere Schutzwirkung ihrer bivalenten Impfstoffe. 

»Multivalente Ansätze, die mehrere variantenspezifische mRNA in einem Impfstoff kombinieren, könnten unerlässlich werden, um auf die Dynamik des Covid-19-Virus besser reagieren zu können und um neue Standards für umfassend wirksame Impfstoffe gegen andere Infektionskrankheiten zu setzen«, kommentiert Curevacs Chief Scientific Officer Dr. Igor Splawski. »Wir bauen auf unserem jüngsten multivalenten Ansatz gegen Grippe auf und machen uns nun diesen Technologieansatz in unserem Covid-19-Impfstoffprogramm zunutze.« Wann der Curevac-Impfstoff zur Verfügung stehen könnte, dazu machte das Unternehmen noch keine Angaben.

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