EMA-Entscheidung zu Comirnaty für Kinder nächste Woche erwartet |
Ende nächste Woche könnte der erste Coronaimpfstoff für Kinder ab fünf Jahren in der EU zugelassen werden. / Foto: Getty Images/Roberto Jimenez Mejias
Die Prüfung der eingereichten Daten gehe sehr gut voran, erklärte die EMA am Donnerstag in Amsterdam. Der mRNA-Impfstoff zum Schutz vor Covid-19 ist in der EU bisher nur für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Zunächst hatte die EMA eine Entscheidung bis zum Jahresende angekündigt. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte am Freitag in Berlin, er gehe davon aus, dass es bei der EMA »am 25. oder 26. November zu der Zulassungsentscheidung für den Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige kommt«.
Bisher ist in der EU noch kein Coronaimpfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen. In Israel und den USA dürfen Kinder ab fünf Jahre bereits mit dem Pfizer/Biontech-Präparat geimpft werden. Die Hersteller Biontech und Pfizer hatten im Oktober beantragt, dass ihr Präparat auch für Kinder von fünf bis elf zugelassen werden sollte. Laut Informationen des Bundesgesundheitsministeriums könnte der Kinderimpfstoff, der niedriger dosiert ist, in allen EU-Ländern ab dem 20. Dezember in Deutschland verfügbar sein. Da der Impfstoff für Kinder von fünf bis elf Jahren weniger Impfstoff enthält als der reguläre Impfstoff – nämlich 10 µg statt 30 µg Wirkstoff –, müssen für diesen neue Fläschchen produziert werden.
Spahn rechnet damit, dass Deutschland in der Erstlieferung gut zwei Millionen Dosen erhalten wird. Damit werde man bei rund 4,5 Millionen Kindern in dieser Altersklasse die Erstnachfrage gut beantworten können. Der geschäftsführende Minister verwies auch darauf, dass nach einer Zulassung auch ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) allen Fünf- bis Elfjährigen die Impfung ermöglicht werden solle.
Der US-Hersteller Moderna beantragte am 9. November ebenfalls die Erweiterung der Zulassung seines mRNA-Impfstoffs Spikevax® für Kinder von sechs bis elf Jahren in der EU. Spikevax soll allerdings laut Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Menschen unter 30 Jahren nicht mehr eingesetzt werden.
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