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Sicherheitsbedenken

EMA äußert sich zu Ibuprofen und Covid-19

Heute hat die EMA ihre Empfehlung zum Umgang mit NSAR wie Ibuprofen im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Demnach können NSAR im Rahmen ihrer zugelassenen Indikationen weiter genommen werden, in der niedrigst möglichen Dosierung über den kürzest möglichen Zeitraum. Ärztlich verordnete Medikamente sollen weitergenommen werden. 
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 18.03.2020  14:54 Uhr

Die Verunsicherung unter Patienten, Apothekern und Ärzten ist derzeit groß, ob Ibuprofen und andere nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) noch guten Gewissens bei grippalen Infekten empfohlen werden können. Am Samstag ging eine eindeutige Fake News wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien, die einen Zusammenhang von Ibuprofen und schweren Covid-19-Verläufen kolportierte. Ob rein theoretisch ein möglicher Zusammenhang zwischen einer NSAR-Einnahme und schweren Covid-19-Verläufen bestehen könnte, diskutieren derzeit Wissenschaftler. Klinische Daten dazu gibt es jedoch bislang nicht.

Trotzdem raten bereits das französische Gesundheitsministerium und das Bundesamt für Gesundheit der Schweiz seit einigen Tagen von Ibuprofen und anderen NSAR bei grippalen Infekten ab und empfehlen stattdessen Paracetamol. Die gleiche Empfehlung sprach am Dienstag der Pressesprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) laut Nachrichtenagentur dpa aus.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) äußerte sich heute Mittag eher verhalten: »Im Moment gibt es keine wissenschaftliche Evidenz für eine Verbindung zwischen Ibuprofen und der Verschlechterung von Covid-19.« Die EU-Behörde überwache die Situation eng und wolle alle neuen Informationen im Zusammenhang mit der Pandemie auswerten.

Sie weist aber auch daraufhin, dass die Produktinformationen vieler NSAR bereits den Warnhinweis enthalten, dass durch ihre antiinflammatorischen Effekte die Symptome einer sich verschlechternden Infektion maskiert werden können. Der Pharmakovigilanzausschuss (PRAC) untersuche derzeit, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind. Hintergrund ist, dass der PRAC bereits im Mai 2019 ein Review zu dieser Problematik für Ibuprofen und Ketoprofen gestartet hat. Anlass war eine Untersuchung der französischen Arzneimittelbehörde ANSM. Der Bericht legt nahe, dass sich Windpocken-Infektionen sowie manche bakteriellen Infektionen durch die Einnahme von Ibuprofen oder Ketoprofen verschlechtern könnten.

Was ist jetzt zu tun?

»Wenn eine Behandlung von Fieber oder Schmerzen bei Covid-19 gestartet wird, sollten Patienten und Heilberufler die verfügbaren Behandlungsoptionen in Betracht ziehen, inklusive Paracetamol und NSAR«, schreibt die EMA. Jedes Medikament habe seine eigenen Vorteile und Risiken, die in den Produktinformationen abgebildet werden. Diese sollten zusammen mit den nationalen Behandlungsleitlinien beachtet werden, von denen die meisten in der EU Paracetamol als erste Wahl bei Fieber oder Schmerzen nennen würden. Man kann diese Aussage also als indirekte Bevorzugung von Paracetamol verstehen. 

Innerhalb der nationalen Leitlinien können NSAR wie Ibuprofen weiter eingesetzt werden – aber nur gemäß der Zulassung und in der niedrigst möglichen Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum. Es gebe derzeit keinen Grund, dass Patienten, die derzeit Ibuprofen einnehmen, ihre Therapie unterbrechen. Dies sei besonders wichtig für Patienten, die Ibuprofen oder andere NSAR aufgrund einer chronischen Erkrankung einsetzen. Patienten, die dazu fragen haben, sollen sich an ihren Arzt oder Apotheker wenden.

Die EMA betont, dass nun zeitnah epidemiologische Studien durchgeführt werden müssen, um Evidenz zu jedwedem Effekt von NSAR auf die Prognose von Covid-19 zu beschaffen. Die Behörde wolle entsprechende Studien unterstützen. 

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