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Verschiedene Ansätze

Eine Tablette gegen Schlafapnoe

Obstruktive Schlafapnoe hat meistens auch nicht anatomische Ursachen. Dies bietet Ansatzpunkte für eine Pharmakotherapie. Aktuell gab es neue Ergebnisse mit einem Carboanhydrasehemmer. Getestet wird auch eine Kombination aus einem Sympathomimetikum und einem Anticholinergikum.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 25.04.2022  09:00 Uhr

Carboanhydrasehemmer senkt Loop Gain

Wie eine Gruppe um Professor Dr. Jan Hedner von der Sahlgrenska Akademie der Universität Göteborg in Schweden jetzt im »American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine« berichtet, kann in dieser Situation die Gabe eines Carboanhydrasehemmers (CAH) sinnvoll sein. Die Carboanhydrase katalysiert im Körper die Umwandlung von CO2 zur besser wasserlöslichen Kohlensäure und umgekehrt. CAH wie Acetazolamid, Dorzolamid und Brinzolamid werden pharmakologisch bereits genutzt, und zwar systemisch als Diuretika beziehungsweise topisch als Augentropfen zur Senkung der Kammerwasserproduktion bei Glaukom. Eine weitere Indikation sind bestimmte Formen der Epilepsie.

Hedner und Kollegen führten mit insgesamt 68 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer OSA, die eine CPAP nicht tolerierten, eine doppelblinde, randomisierte Studie durch. 34 Probanden erhielten über vier Wochen den CAH Sultiam in einer Dosierung von täglich 400 mg und zwölf Probanden in einer Dosierung von täglich 200 mg; 22 Teilnehmer wurden mit Placebo behandelt. Die Wirksamkeit wurde anhand des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) erfasst, der die Anzahl der Apnoen und Hypopnoen je Stunde Schlafzeit angibt. Eine OSA gilt ab einem AHI von 30/h als schwer und bei einem AHI zwischen 15/h und 30/h als mittelgradig.

In der 400-mg-Sultiam-Gruppe sank der AHI von durchschnittlich 55,3/h auf 33,1/h (Reduktion um 41 Prozent), in der 200-mg-Sultiam-Gruppe von 61,2/h auf 40,7/h (Reduktion um 32,1 Prozent) und in der Placebogruppe von 53,9/h auf 50,9/h (Reduktion um 5,4 Prozent). Die durchschnittliche Sauerstoffsättigung in der Nacht stieg unter Sultiam in beiden Dosierungen um 1,1 Prozent. Nebenwirkungen waren allerdings in beiden Verumgruppen deutlich häufiger als unter Placebo: 79 beziehungsweise 67 Prozent der mit Sultiam behandelten Patienten berichteten von intermittierenden Parästhesien (Placebo: 18 Prozent). Zudem gaben 18 Prozent der Probanden aus der 400-mg-Sultiam-Gruppe Dyspnoe als Nebenwirkung an. In dieser Gruppe brachen sechs Patienten die Studie aufgrund von Nebenwirkungen ab.

Dennoch sehen die Autoren, zu denen auch zwei Mitarbeiter des Hamburger Arzneimittelherstellers Desitin zählen, der mit Ospolot® ein Sultiam-haltiges Präparat auf dem Markt hat, das Sicherheitsprofil des CAH als »zufriedenstellend« an. Die weitere Erprobung des Wirkstoffs bei Patienten mit OSA in größeren Studien sei gerechtfertigt.

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