Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Kunst trifft Wissenschaft

Eine Kulturgeschichte des Bluts

Der Saft des Lebens ist von jeher eine Inspiration für Theater, Lyrik und Erzählungen gewesen. Aber auch in Medizin und Forschung ist der Stoff allgegenwärtig. Welchen Wandel das Blut in Kunst und Wissenschaft durchlaufen hat, war kürzlich Thema bei einem Salongespräch in der Komischen Oper Berlin.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 06.02.2020  13:00 Uhr

Aderlass und Blutspende

Weniger erfolgreich verlief eine Blutspende, die Papst Innozenz VIII. Ende des 15. Jahrhunderts auf seinem Sterbebett anordnete. Drei junge Männer sollten ihm ihr eigenes, »reines« Blut zum Trinken geben. Was diese nicht wussten: Um dem sterbenden Papst ihre volle Lebenskraft zu übertragen, blutete man sie völlig aus. Der Aderlass kostete sie das Leben und rette auch den Heiligen Vater nicht vor dem Tod. Als Therapieform hat sich der Aderlass aber bis ins 19. Jahrhundert gehalten.

Die Voraussetzungen für erfolgreiche Bluttransfusionen schaffte erst die Entdeckung des geschlossenen Blutkreislaufs Anfang des 17. Jahrhunderts sowie die der Blutgruppen im Jahr 1901. Dennoch ist die moderne Medizin in Sachen Bluttransfusion eher zurückhaltend.

Flörcken erläutert: »Weil das Blut eines Menschen so persönlich ist, kann man damit Schaden anrichten.« Zudem belaste man damit das bereits geschwächte Immunsystem eines kranken Empfängers zusätzlich mit den fremden Zellen. Zwar enthalte der rote Saft einige gemeinsame Merkmale, dennoch unterscheide er sich von Mensch zu Mensch sehr stark, etwa durch diverse Oberflächenantigene. Aber auch Geschlecht, Körpergröße und Lebensumfeld können unterschiedliche Zusammensetzungen des Bluts hervorrufen. Bergvölker beispielsweise wiesen unter anderem andere zelluläre Anteile sowie einen anderen Sauerstoffgehalt auf als Stadtmenschen, berichtet Flörcken. Die Wissenschaft verstehe derzeit lediglich Bruchteile davon, wie die Zellen im Blut interagierten.

Mit Blick auf die Kulturwissenschaft ist es Braun zufolge kein Zufall, dass Faust sein Dokument mit dem eigenen Blut unterschrieb. Es verlieh einem abstrakten Schriftstück »Realcharakter«. Der Gedanke, dass Wahrheit sichtbar sein muss, bestimmt auch die Medizin. »Dafür kommen heute immer mehr bildgebende Verfahren zum Einsatz«, erklärt von Braun. Einig sind sich die beiden Wissenschaftlerinnen darin, dass Blut seine Magie bis heute nicht verloren hat – wenn auch die Genomforschung zunehmend an seine Stelle tritt. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa