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Covid-19

Ein Rebound ist erstaunlich häufig – auch ohne Paxlovid

Es halten sich hartnäckig Mutmaßungen, dass beim Einsatz von Paxlovid zur Behandlung von Covid-19 mit einem Rebound zu rechnen sei. Ob das so stimmt, wurde jetzt in einer prospektiven Kohortenstudie untersucht. Die Ergebnisse überraschen teilweise.
Theo Dingermann
16.11.2022  17:00 Uhr
Rebound in der Paxlovid-Gruppe zwar häufiger, aber nicht exklusiv

Rebound in der Paxlovid-Gruppe zwar häufiger, aber nicht exklusiv

Die Inzidenz für einen viralen Rebound lag in dieser Studie bei Patienten, die mit Paxlovid behandelt wurden, bei etwa 14 Prozent und die Häufigkeit eines Symptom-Rebounds bei etwa 19 Prozent. Beide Inzidenzen sind höher als diejenigen, die in früheren retrospektiven Studien berichtet wurden. Diese lagen zwischen 2 und 6 Prozent.

Zwar sind die Inzidenzen für einen viralen Rebound in der Paxlovid-Gruppe mit etwa 14 Prozent tendenziell höher als in der Kontrollgruppe. Aber auch in dieser Gruppe meldeten 9 Prozent der Patienten einen viralen Rebound. Das entspricht tatsächlich in etwa der Häufigkeit, die in anderen Studien bei unbehandelten Patienten mit Covid-19 berichteten wurde. Hier lag Häufigkeit für einen viralen Rebound bei etwa 12 Prozent. Bei 7 Prozent der Probanden in der Kontrollgruppe wurde zudem ein Symptom-Rebound festgestellt.

Während des akuten 16-tägigen Nachbeobachtungszeitraums gab es keine nennenswerten Unterschiede beim viralen Rebound nach Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen oder Symptomgruppen. Zudem wurden keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Symptomen der Behandlungs- und der Kontrollgruppe im Ein-Monats-Zeitraum festgestellt.

In der Kontrollgruppe berichteten zwei Patienten einen Symptom-Rebound, der weniger als fünf Tage andauerte, und eine Person einen Symptom-Rebound, der fünf Tage oder länger dauerte. In der Paxlovid-Gruppe hatten zehn Patienten einen Symptom-Rebound, der weniger als fünf Tage dauerte. Zehn hatten einen Symptom-Rebound, der fünf Tage oder länger dauerte, und bei vier Patienten traten mehrere Symptomrückfälle während der 16-tägigen Nachbeobachtungszeit auf.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Rebound-Häufigkeit sowohl auf Basis eines positiven Virustests als auch auf Basis der auftretenden Symptome nach Abklingen der Testpositivität oder dem Verschwinden der Symptome höher ist als bisher angenommen. Allerdings gilt das sowohl für die Patienten, die mit Paxlovid behandelt wurden, als auch für die, die während der akuten Phase kein Paxlovid erhalten hatten. Rebound-Phänomene sind also nicht auf Fälle beschränkt, bei denen Covid-19 mit Paxlovid behandelt wurde, wie das durch manche Berichte in der Laienpresse suggeriert wird.

Letztlich konstatieren die Autoren allerdings auch, dass größere Studien erforderlich sind, um diesen sich andeutenden Trend abzusichern.

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