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Nudging in Apotheken

Ein kleiner »Stups« für mehr Adhärenz 

Ein subtiler Schubs hin zu einer bestimmten Entscheidung funktioniert oft besser als Regeln oder Verbote. Die sogenannte Nudging-Methode machen sich inzwischen viele Branchen zunutze. Auch im Gesundheitswesen hat sie große Bedeutung, wie der Mediziner Dr. Mathias Krisam im Gespräch mit der PZ berichtet.
Jennifer Evans
24.03.2022  18:00 Uhr

Fokus auf ein höheres Ziel

Der Mediziner und Gastwissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dr. Mathias Krisam, zeigt sich hinsichtlich der Kritik im Gespräch mit der PZ entspannt. Er spricht hingegen lieber davon, Impulse zu setzen. Dabei steht für ihn mehr im Vordergrund, eine gute Lösung für ein höheres Ziel zu finden. Seiner Ansicht nach lässt sich gesundheitsförderndes Verhalten nämlich nicht allein damit erreichen, Patienten mit Informationen zu überschütten. Im Gegenteil: Häufig machten stattdessen die kleinen Impulse den größeren Unterschied. »Gerade im Gesundheitsbereich haben wir ein deutliches Übergewicht von inhaltsbasierten und weniger emotionsbasierten Botschaften«, sagt er. Und das obwohl gerade beim Thema Prävention Emotionen entscheidend seien, um etwas zu bewegen.

Grundsätzlich hält Krisam Apotheken für »ein interessantes Setting« für Nudges, weil viele Menschen ohnehin in die Offizin gehen. Als ein Beispiel nennt er Impfungen. Eine Botschaft wie »Deine Impfung wartet auf dich« habe sich als sehr wirksam erwiesen, berichtet er. Dem Mediziner zufolge liegt das daran, dass die Ansprache in diesem Fall nicht über die inhaltliche Seite samt medizinischer Begründung erfolgt, sondern über einen bloßen Anstupser. Zusätzlich habe eine Apotheke die Möglichkeit, einen solchen Slogan visuell über ein Plakatfoto zu unterstützen. Sehe der Kunde dann noch andere Menschen oder Testimonials, die sich ebenfalls den Piks in der Apotheke geben lassen, diene das als zusätzlicher Verstärker, sich an Ort und Stelle für eine Impfung zu entscheiden.

Ähnliches lässt sich seiner Auffassung nach umsetzen, wenn eine Offizin ihre Kunden zum Anlegen eines Organspende-Ausweises motiviert. Dasselbe gilt für das Ansprechen auf Screening-Untersuchungen. Auch wenn diese letztlich nicht in der Apotheke stattfänden, folgten auf eine solche Erinnerung nachweislich mehr Terminvereinbarungen, so Krisam. Klar ist ihm, dass es dabei »kreativer Lösungen« bedarf, damit auch die Vor-Ort-Apotheken einen Vorteil von der Werbung für solche Angebote haben. Aber er ist sicher: »Die gesundheitsfördernde Mechanik dahinter würde auf jeden Fall gut funktionieren.«

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