Ein Fall für die Beratung |
Als entscheidend für die Resorption gilt die Löslichkeit der Verbindungen, da Magnesium in Form des hydratisierten Kations aufgenommen wird. Im Organismus zu berücksichtigen sind beim Gesunden das sehr saure Milieu des Magens sowie das leicht saure bis leicht alkalische Milieu des Dünndarms. Zu bedenken sind zudem mögliche Veränderungen, etwa durch bestimmte Arzneimittel wie PPI. In letzterem Fall empfiehlt sich die Anwendung von Magnesiumcitrat, da sich die Anhebung des Magen-pH-Werts hierbei nicht auf die Löslichkeit auswirkt.
Neben möglichen Erkrankungen und/oder Therapien, die eine ausreichende Magnesiumversorgung beeinträchtigen oder den Bedarf erhöhen können, sollte die bestehende Medikation auch hinsichtlich möglicher Wechselwirkungen in den Blick genommen werden, denn mehrwertige Kationen wie Magnesium können die Resorption verschiedener Arzneistoffe verschlechtern. Dazu gehören L-Thyroxin und Bisphosphonate, die daher morgens nüchtern mit Leitungswasser eingenommen werden müssen. Zwischen der Einnahme von Magnesiumpräparaten und Gyrase-Hemmern beziehungsweise Tetrazyklinen sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens zwei Stunden liegen, da sich andernfalls die Resorption dieser Antibiotika verschlechtert. Außerdem können sich Magnesium und Calcium gegenseitig in ihrer Aufnahme behindern, wenn sie in hohen Dosen eingenommen werden. Auch hier ist ein zeitlicher Abstand von mindestens zwei Stunden ratsam.