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Migränetherapie

Ein Blick in die Zukunft

Nach der Einführung der CGRP-Antagonisten in der Migräneprophylaxe geht es spannend weiter: mit oral anwendbaren CGRP-Antagonisten und einer Triptan-Alternative für die Therapie akuter Migräneattacken. Sie sind Thema eines Vortrags im Rahmen von Expopharm Impuls.
Maria Pues
13.08.2020  11:00 Uhr

Dass das Calcitonin Gene Related Peptide (CGRP) ein lohnendes Target in der Migräneprophylaxe darstellt, zeigen die bisher zugelassenen monoklonalen Antikörper: gegen CGRP selbst (Fremanezumab und Galcanezumab) und gegen den CGRP-Rezeptor (Erenumab). Mit Eptinezumab steht ein weiterer CGRP-Antagonist für die Prophylaxe in den Startlöchern. CGRP stellt aber auch für die Akuttherapie der Migräne eine wichtige Zielstruktur dar.

Oral anwendbare CGRP-Antagonisten, sogenannte Gepante, und eine Triptan-Alternative werden voraussichtlich bald auch in Deutschland die Palette der Optionen zur Behandlung des akuten Migräneanfalls erweitern. Darauf wies Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Universität Frankfurt am Main im Gespräch mit der PZ hin.

So ist in den USA seit vergangenem Jahr Ubrogepant (Ubrelvy®) zur Akutbehandlung der akuten Migräne mit und ohne Aura zugelassen. Das small Molecule antagonisiert den CGRP-Rezeptor und vermindert so CGRP-Effekte. In Studien reduzierte es sowohl Migränekopfschmerz als auch Begleitsymptome der Migräne. Allerdings sprachen – ebenso wie bei anderen Migränetherapien – nicht alle Patienten auf den Wirkstoff an. Bisherigen Daten zufolge ist die Verträglichkeit gut, allerdings muss auf Wechselwirkungen geachtet werden. Ubrogepant wird hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert. Die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren ist daher kontraindiziert.

Seit diesem Jahr sind in den USA außerdem Nurtec ODT® Schmelztabletten auf dem Markt. Sie enthalten mit Rimegepant ebenfalls einen CGRP-Rezeptor-Antagonisten. Die Schmelztabletten sind bei Bedarf zur einmal täglichen Einnahme bestimmt. Rimegepant ist ein Substrat von CYP3A4 und CYP2C9 sowie des P-Glykoproteins (PGP) und des Breast Cancer Resistance Proteins (BCRP).

Ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Lasmiditan (Reyvow™) ist in den USA seit 2019 auf dem Markt. Dieses greift wie die Triptane am Serotonin-Rezeptor an, jedoch nicht an 5-HT1B/1D sondern selektiv an 5-HT1F. In den zulassungsrelevanten Studien erreichten unter Lasmiditan signifikant mehr Patienten den primären Endpunkt: Kopfschmerzfreiheit nach zwei Stunden. Auch hinsichtlich der Besserung der Begleitsymptome wie Übelkeit sowie Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm war der Wirkstoff Placebo signifikant überlegen. Als Nebenwirkungen wurden unter anderem Benommenheit, Müdigkeit und Schwindel beobachtet.

Anders als Triptane wirkt das Ditan nicht vasokonstriktorisch. »Schwere kardiovaskuläre Erkrankungen wie Angina pectoris, Herzinfarkt oder Apoplex stellen hier also – wie auch bei den ›Gepanten‹ – keine Kontraindikation dar«, so Schubert-Zsilavecz. »Die zukünftigen Wirkstoffe können insbesondere für diese Patientengruppen, aber auch bei Patienten, bei denen bisherige Therapie nicht ausreichend wirkten, einen wichtigen Therapiefortschritt und ein Plus an Lebensqualität darstellen.«

Mehr zu den aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten in der Prophylaxe und Therapie der Migräne gibt es im Online-Format Expopharm Impuls zu erfahren, das vom 5. bis 8. Oktober 2020 stattfindet.

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